IGL-Newsletter November 2022

 

Liebe Mitglieder, Freund:innen und Förder:innen des Instituts für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. (IGL),

die Kultur und Veranstaltungsbranche steht vor großen Herausforderungen. Zu den finanziellen Einbußen durch die Corona-Pandemie gesellen sich Personalmangel und dramatisch gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten. Termine werden abgesagt, weil die Finanzierbarkeit seitens der Veranstalter nicht mehr gewährleistet ist. Kleine Buchprojekte scheitern an den hohen Papierkosten. Restaurants und Museen verschwinden. Dabei ist der Kulturbetrieb ein elementarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Nur gemeinsam können wir die Krise meistern. Daher unsere Bitte: Unterstützen Sie Kulturschaffende, Museen und ehrenamtlich engagierte Vereine und Institutionen, damit uns diese erhalten bleiben und unser Leben bereichern können.

Informationen zu unseren Veranstaltungen und Aktivitäten finden Sie in diesem November-Newsletter. Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen

das Team vom IGL

Folgen Sie uns auch gerne bei Twitter und bei Facebook.

24 Türchen im IGL-Adventskalender

Was wäre die Adventszeit ohne einen Kalender, der das Warten auf Heiligabend versüßt?

Auch in diesem Jahr haben wir eine besondere Adventsaktion für Sie vorbereitet. In unserem regionalhistorischem Online-Portal regionalgeschichte.net erwartet Sie ein Adventskalender. Hinter den Adventstürchen verbirgt sich aber keine Schokolade, stattdessen stellen wir Ihnen unsere neuesten Forschungsprojekte und unsere Mitarbeiter:innen vor – natürlich mit Weihnachtsbezug!

Ab dem 1. Dezember dürfen Sie hier jeden Tag ein Türchen in unserem Adventskalender öffnen. Bleiben Sie gespannt!

 

Ehrenamtlich engagieren beim IGL

Das IGL ist eine anerkannte Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) und sucht immer Freiwillige in Teilzeit (20‐25 Std./Woche) zur Unterstützung bei den vielfältigen und interessanten Aktivitäten.

Der BFD Kultur & Bildung ist eine generationenoffene Form bürgerschaftlichen Engagements für Bürger*innen ab 27 Jahren. Er bietet die Möglichkeit, sich 6-18 Monate in Voll‐ oder Teilzeit in gemeinwohlorientierten Einrichtungen des Kultur‐ und (Jugend)Bildungsbereichs zu engagieren. Zu den Aufgaben der IGL-Einsatzstelle gehören: Mitarbeit bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, bei der Presse‐ und Öffentlichkeitsarbeit, am Internetportal regionalgeschichte.net und bei der Büroorganisation.

Natürlich können Sie uns auch gerne ansprechen, wenn Sie beim IGL ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ein Praktikum machen möchten.
Interesse geweckt? Dann schreiben Sie uns an. Wir senden Ihnen gerne Stellenbeschreibung und Anforderungsprofil zu und klären im Kontakt die Möglichkeiten.

 

Buch und Webseite „Geschichte genussvoll entdecken“

Weinbau und Weinkultur sind zentrale Bausteine der rheinhessischen Identität. 133 von 136 Gemeinden betreiben auf der eigenen Gemarkung Weinbau und machen so Rheinhessen zum deutschlandweit größten Anbaugebiet. Mit dem neu erschienenen Buch „Geschichte genussvoll entdecken – Tradition und Weinkultur in Rheinhessen“ und einer jetzt erreichbaren Webseite laden wir Sie ein auf eine Reise durch die Vielfalt der historischen Weinthemen, die sich in Rheinhessen „genussvoll entdecken“ lassen.

Die Publikation wurde unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten erarbeitet, soll aber auch eine unterhaltsame Lektüre sein, mit der ein kurzweiliger Einstieg in die Themenvielfalt geboten und Interesse für unterschiedliche Facetten des Weinbaus in der Geschichte der Region geweckt wird. Buch und Webseite sind reich bestückt mit vielen kleineren und größeren Geschichten und Anekdoten zu Themenfeldern wie Arbeitswelt, Wahrnehmung und Qualität sowie zu bedeutenden Entwicklungen und Prozessen. Die Themenauswahl ist dabei so vielfältig wie die Wirklichkeit: Rheinhessen zu römischer, französischer oder hessischer Zeit, der Kampf gegen Schädlinge, die Entwicklung des Weinetiketts, Skandale, der Einfluss von Wetter und Klima, Kunst, Literatur, Genossenschaftsidee, technische Weiterentwicklungen und vieles mehr.

Während das Buch zum Stöbern einlädt und sich mit einem Kartenanhang aus ausgewählten Wander- und Radtouren zum aktiven Erkunden anbietet, finden sich auf der Webseite zusätzliche Textbeiträge sowie weiterführende Informationen und wissenschaftliche Einzelnachweise. Beide Varianten sind dank der Unterstützung durch zahlreiche Rheinhessinnen und Rheinhessen reichhaltig bebildert. Bei vielen der über 400 Darstellungen handelt es sich um historische Fotografien oder Dokumente aus der Region, die nun erstmals veröffentlicht und damit auch für die Nachwelt gesichert werden.

Die Webseite ist erreichbar unter: www.weingeschichte-rheinhessen.de
Das Buch ist kostenlos erhältlich beim Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. Bestellungen (Selbstabholung oder mit Versandkosten) bitte über diese E-Mail-Adresse.

Das Vorhaben wurde unterstützt durch die Europäische Union und das Land Rheinland-Pfalz. Das Projekt entstand in enger Kooperation mit der Weinbruderschaft Rheinhessen zu Sankt Katharinen e.V.

Parallel zum genannten Vorhaben wird in Zusammenarbeit mit Rheinhessenwein e. V. die Ausstellung „Unser Wein und sein Etikett“ digitalisiert und ergänzt das oben ausgeführte Projekt um zusätzliche Inhalte und eine faszinierende Bebilderung aus historischen Etiketten.

 

Rückblick auf die Buchvorstellung in Speyer

Am 11. Oktober 2022 wurde im Rathaus Speyer das neu erschienene Buch „Kehillah Schpira. Mögen diese Pflöcke niemals herausgerissen werden. Zeugnisse jüdischen Lebens in Speyer“ vorgestellt.
Das „Quellenlesebuch“, fünfter Band der Reihe „Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz“, umfasst einen Zeitraum von fast 1.000 Jahren jüdischen Lebens in Speyer. Die Bild- und Schriftquellen reichen vom „Judenprivileg“ des Speyerer Bischofs 1084 bis zur Einweihung der neuen Synagoge „Beit Schalom“ im Jahr 2011. Die Quellen berichten von der kulturellen Blüte des Judentums und Phasen gelungener Integration und Akkulturation ebenso wie von den schlimmen Zeiten mit den Erfahrungen von Leid, Verfolgung und Vernichtung.

Auf die wichtige Aufgabe der Sichtbarmachung der facettenreichen jüdischen Geschichte sowie des heutigen jüdischen Lebens wies die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler in ihrer Begrüßung hin.
Die Aktualität von Unterdrückung und Ausgrenzung hob die rheinland-pfälzische Ministerin für Bildung Dr. Stefanie Hubig hervor. Gerade daher sei es wichtig, über Unterschiede nicht hinwegzusehen, sondern sie als Bereicherung wahrzunehmen. Gerade deshalb sei es von maßgeblicher Bedeutung sich mit dem Holocaust auseinanderzusetzen und die Vielfalt des Judentums zu erschließen, zu reflektieren und in persönlichen Begegnungen kennen zu lernen.
Dr. Kai-Michael Sprenger, Vorstandsmitglied des IGL, wies in seinem Grußwort auf die wichtige Rolle der Reihe „Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz“ bei der Vermittlung von Basiswissen zur jüdischen Geschichte hin, dessen Teil-Reihe über die SchUM-Städte mit der Veröffentlichung des Speyerer Bandes sein Ende gefunden habe.
In einer historischen Einführung erläuterte Stefan Endres, Mitherausgeber und Geschichtsdidaktiker, die facettenreiche Geschichte der jüdischen Gemeinde in Speyer, die insbesondere im Mittelalter zu den bedeutendsten Europas gehörte und bis heute als Teil der SchUM-Städte das religiöse und kulturelle Selbstverständnis des aschkenasischen Judentums prägt.
Anschließend brachte Alexander Maser mit seiner beeindruckenden Lesung exemplarisch ausgewählter Quellentexte dem Publikum die verschiedenen Facetten jüdischen Lebens nahe.
Dr. Annette Nünnerich-Asmus, Geschäftsführerin des Nünnerich-Asmus-Verlags, betonte die Bedeutung und die große Nachfrage der Bände zur jüdischen Geschichte im Programm des Verlags und hob die gute Zusammenarbeit mit dem IGL hervor.

Die komplette Buchvorstellung können Sie hier auf dem Youtube-Kanal von Offener Kanal Speyer anschauen.
Die Publikation ist ab sofort im Buchhandel erhältlich sowie direkt beim Nünnerich-Asmus-Verlag. IGL-Mitglieder können das 192 Seiten starke Buch für 15,00 Euro (regulär 20,00 Euro) bei uns erwerben.

 

Das Stadthistorische Museum Mainz sucht ehrenamtliche Helfer

Interessieren Sie sich für Mainzer Geschichte? Möchten Sie sich ehrenamtlich betätigen? Das Stadthistorische Museum Mainz würde sich über eine Verstärkung seines Teams freuen.

Das Stadthistorischen Museums Mainz wird von einem Team ehrenamtlicher Mitarbeiter:innen betrioeben, nicht von der Stadt Mainz. Dessen Tätigkeiten sind vielfältig, sie erstrecken sich vom Schwerpunkt Museumsdiensten über Führungen und Inventarisierung bis hin zur Unterstützung von Veranstaltungen. Seit vielen Jahren arbeitet das Museumsteam sehr engagiert daran, den Besucher:innen die reichhaltige Geschichte der Stadt Mainz näherzubringen. Auch als Teammitglied lernt man viel Neues (nicht zuletzt durch die wechselnden Sonderausstellungen) und kann neue Kontakte zu knüpfen.

Falls Sie interessiert sind oder jemanden kennen, die oder der Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit in einem geselligen und sympathischen Team hat, melden Sie sich einfach bei Lutz Luckhaupt (leitung@stadtmuseum-mainz.de).

 

Stationen unserer Wanderausstellungen

„75 Jahre Rheinland-Pfalz in 75 Geschichten“
Die Ausstellung zeigt ein facettenreiches Panorama der Geschichte unseres Bundeslandes.
Mehr hierzu.
Stationen:
02.11. bis 16.12.22: Theodor-Heuss-Gymnasium Ludwigshafen, Freiastr. 10, 67059 Ludwigshafen. (Ausstellung zeitweise besuchbar, siehe Homepage).

„Auf dem Weg zur modernen Demokratie. Die deutschen Freiheitsbewegungen von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhundert“
Die Ausstellung veranschaulicht wichtige Kapitel der Demokratiegeschichte wie das Hambacher Fest.
Mehr hierzu.
Stationen:
22.07.22 bis Frühjahr 23: Büchnerhaus Riedstadt, Weidstraße 9, 64560 Riedstadt.

„1700 Jahre jüdisches Leben. Tradition und Identität der Juden in Rheinland-Pfalz“
Die Ausstellung präsentiert Persönlichkeiten, Bräuche und Bauten der Juden in Rheinland-Pfalz.
Mehr hierzu.
Stationen:
06.11. bis 04.12.22: Stiftskirche Neustadt, Marktplatz 3, 67433 Neustadt an der Weinstraße

„Der gescheiterte Friede. Die Besatzungszeit 1918-1930 im heutigen Rheinland-Pfalz.“
Das Ausstellungsprojekt beleuchtet die Auswirkungen der Besatzungszeit auf die Gesellschaft.
Mehr hierzu.
Stationen:
08.11. bis 21.11.22: Institut Français, Schillerstraße 11, 55116 Mainz, Besuchszeiten Mo-Fr 10-13 und 15-17 Uhr, Sa 10-13 Uhr.
01.12.22 bis 04.02.23: LBZ Rheinland-Pfalz/Pfälzische Landesbibliothek Speyer, Otto-Mayer-Straße 9, 67346 Speyer. Besuchszeiten entsprechend den Öffnungszeiten.

Diese und weitere Wanderausstellungen werden kostenfrei verliehen. Sollten Sie Interesse haben, klären wir gerne bei Kontakt mit Ihnen Termin und Vorgehensweise.