Haus des Erinnerns Newsletter 12/2021_Jahresabschluss
Liebe Mitglieder, Freund*innen und Förder*innen des „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“,
ein aufregendes Jahr liegt hinter uns. Viele Projekte und Veranstaltungen konnten wir umsetzen, neue Konzepte erarbeiten und unsere Kooperationen ausbauen. Obwohl unser Haus in diesem Jahr häufig aufgrund der gegenwärtigen Pandemiesituation für Besucher*innenverkehr geschlossen bleiben musste, haben wir es geschafft, mit Ihnen in engem Kontakt zu bleiben.
Für Ihre Unterstützung in diesem Jahr bedanken wir uns herzlich!
Dank unserer zahllosen Besucher*innen, Förder*innen und Kooperationspartner*innen konnten wir das Jahr 2021 trotz allem erfolgreich gestalten und spannende Projekte anstoßen. Wir freuen uns auf das kommende Jahr mit Ihnen und möchten mit diesem Newsletter nicht nur Danke sagen, sondern auch einen Vorgeschmack auf ein spannendes Jahr 2022 geben.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in das neue Jahr und freuen uns, Sie 2022 wieder in unserem Haus willkommen zu heißen.
Ihr Team des
„Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“
2022
Unsere Vorschau auf das kommende Jahr
ZeitSichten – Fotoausstellung zu rheinland-pfälzischen Erinnerungsorten
10. Januar – 6. Februar 2022 | HdE-Schaufenster
Die Nationalsozialisten errichteten gleich zu Beginn ihrer Herrschaft etwa 100 sogenannte frühe Konzentrationslager. Viele dieser oft kurzzeitigen Folterstätten sind heute vergessen und von den unvorstellbaren Bedingungen in den späteren Konzentrationslagern im öffentlichen Bewusstsein überlagert. Doch in den frühen KZs begann die unmenschliche Barbarei, die in einem durchorganisierten millionenfachen Massenmord endete.
Die Fotoausstellung ZeitSichten möchte genau hier ansetzen und fordert die Betrachter*innen dazu auf, sich näher mit diesen frühen Zeugnissen des Terrors zu beschäftigen.
Der Neustadter Künstler und Journalist Christian Martischius hat dafür die Gedenkstätten in Osthofen und Neustadt mit der Kamera besucht. Oft sind es die kleinen Details und nicht die großen Ansichten, die Martischius dort auf seinen Bildern festhält, und die, verstärkt durch das Spiel mit langen Belichtungszeiten, zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Motiv führen.
Die Ausstellung wird zwischen dem 10. Januar und dem 6. Februar im Schaufenster des „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“ nach außen hin öffentlich präsentiert.
Veranstaltende: Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz und Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
Steine können sprechen – Lyrisch-musikalischer Gang entlang von Stolpersteinen in Mainz
22. Januar 2022 | 11 Uhr | Mainzer Stadtgebiet, Treffpunkt Tritonplatz
Auf dem lyrisch-musikalischen Gang „Steine können sprechen“ stellen wir Biografien vor, die sich hinter den wenigen Daten auf den Stolpersteinen verbergen. Begleitet wird der Gang von Lyrik und Liedern aus Konzentrationslagern und der Nachkriegszeit.
Wir erinnern an Anni Eisler-Lehmann, Philippine Koch, Johanna Schönberger, Alice Stahn (geborene Friedmann), Max London, Elise Haas und Ruth Eis (geborene Levi). Wer waren diese Menschen, was machte ihren Alltag, ihr Leben vor der Zeit des Nationalsozialismus aus? Welches Schicksal steckt hinter ihrem Namen, wie verliefen ihre Leidenswege?
Der Stadtrundgang ist kostenfrei. Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung per Mail an cornelia.dold@haus-des-erinnerns-mainz.de möglich. Die Plätze sind begrenzt.
Veranstaltende: Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz, Landeshauptstadt Mainz | Amt für Kultur und Bibliotheken, Frauenbüro der Stadt Mainz und FC Ente Bagdad
Ausstellungseröffnung mit Vortrag: „‚Das Leben war jetzt draußen, und ich war dort drinnen.‘ Zwangssterilisation und Ermordung im Rahmen der NS-‚Euthanasie‘ und ihre Opfer in Mainz und Rheinhessen“
23. Januar 2022 | 18 Uhr | Haus am Dom Mainz
In der Ausstellung widmen wir uns – wie es der Name der Ausstellung schon sagt – zum einen der allgemeinen Geschichte der NS-‚Euthanasie‘, zeigen aber insbesondere auch deren regionalgeschichtliche Dimension auf.
Renate Rosenau, die bereits seit den 1990er-Jahren zu diesem Thema forscht, wird in einem Vortrag in das komplexe Thema der NS-‚Euthanasie‘ einführen, wobei sie immer wieder exemplarische Biografien einbindet.
Im Anschluss an die Eröffnung der Ausstellung wird diese vom 24. Januar bis zum 4. Februar 2022 im „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“ in der Flachsmarktstr. 36 gezeigt.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung per Mail an erinnerung@ente-bagdad.de ist erforderlich.
Veranstaltende: Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz und FC Ente Bagdad in Kooperation mit Erbacher Hof – Akademie des Bistums Mainz
Gedenken, Forschen, Vermitteln – Zur Geschichte der Gedenkstätte Hadamar
28. Januar 2022 | 19 Uhr | Haus am Dom Mainz
Judith Sucher, pädagogische Leiterin der Gedenkstätte Hadamar, gibt in ihrem Vortrag einen Einblick in die Geschichte der ehemaligen Tötungsanstalt Hadamar sowie die pädagogische Arbeit der Gedenkstätte. Zwischen 1941 und 1945 wurden im Zuge zweier Mordprogramme – der NS-‚Euthanasie‘ – insgesamt circa 14.500 Menschen in Hadamar ermordet. Menschen, die von der nationalsozialistischen Ideologie als ‚lebensunwert‘ stigmatisiert wurden. Die Schicksale dieser Menschen drohten jedoch in Vergessenheit zu geraten, so findet diese Opfergruppe zum Teil bis heute keine angemessene Anerkennung. Doch Gedenkstätten wie die ehemalige Tötungsanstalt in Hadamar tragen mit ihrer Arbeit entscheidend dazu bei, dass die Geschichte dieses Ortes heute einen elementaren Teil in der historischen Aufarbeitung, Vermittlung sowie im Gedenken einnimmt.
Der Vortrag findet begleitend zur Ausstellung „‚Das Leben war jetzt draußen, und ich war dort drinnen‘. Zwangssterilisation und Ermordung im Rahmen der NS-‚Euthanasie‘ und ihre Opfer in Mainz und Rheinhessen“ statt. Im Frühjahr 2022 wird im Wochenschau Verlag auch ein Begleitband zur Ausstellung veröffentlicht.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung per Mail an erinnerung@ente-bagdad.de ist erforderlich.
Veranstaltende: Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz und FC Ente Bagdad in Kooperation mit Erbacher Hof – Akademie des Bistums Mainz
Die Durchführung der Veranstaltungen hängt von den jeweils geltenden Vorschriften zu Covid 19 ab. Alle aktuellen Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage. Eine Übersicht über alle Veranstaltungen im kommenden Jahr zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus kann über den Landtag hier abgerufen werden.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in das kommende Jahr und bedanken uns herzlich für Ihre Unterstützung!