Sondernewsletter 09/2022
„Ich hab‘ das Lachen nicht verlernt.“ Zeitzeugengespräch mit Edith Erbrich am 12. September 2022
Edith Erbrich, geborene Bär, kam 1937 im Ostend von Frankfurt am Main als Tochter eines jüdischen Vaters und einer katholischen Mutter zur Welt. Somit galt sie für die Nationalsozialisten als „Mischling ersten Grades“ und bekam die damit verbundenen Ausgrenzungen überall zu spüren. Am 14. Februar 1945 wurde die damals siebenjährige Edith gemeinsam mit ihrer Schwester Hella und ihrem Vater Norbert in einem der letzten Transporte von Frankfurt nach Theresienstadt deportiert. Der Weitertransport nach Auschwitz war schon festgelegt, doch die Familie wurde in der Nacht zum 8. Mai 1945 durch die Rote Armee befreit.
Am 12. September spricht Edith Erbrich in den Mainzer Kammerspielen ab 18.30 Uhr über ihre Lebensgeschichte und stellt sich anschließend den Fragen des Publikums. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach vorheriger Anmeldung per Mail an cornelia.dold@haus-des-erinnerns-mainz.de möglich. Weitere Informationen finden sich auf unserer Website.
Stadtrundgang „Auf den Spuren jüdischen Lebens durch die Mainzer Neustadt“ am 16. September 2022
Anlässlich des Jubiläumsjahres „150 Jahre Neustadt“ bieten wir einen Rundgang zur jüdischen Geschichte durch das Viertel an.
Jüdisches Leben hat in Mainz eine jahrhundertealte Geschichte. Auch die Mainzer Neustadt war und ist in den letzten 150 Jahren Schauplatz der facettenreichen und wechselvollen Geschichte der jüdischen Mainzer*innen gewesen. Die Zeit des Nationalsozialismus und der Shoah haben in dieser Geschichte bis heute ihre Spuren hinterlassen. Auf dem etwa zweistündigen Rundgang erfahren Sie mehr über die Biografien von Menschen wie Anna Seghers oder Eugen Salomon, deren Wirken Mainz bis heute prägt, aber auch über die Geschichte ganz einfacher Menschen und alltäglicher Ereignisse, die einmal mehr die Diversität jüdischen Lebens auch über die Shoah hinaus offenbaren. Unterstützt durch historisches Bildmaterial gibt der Rundgang so einen Einblick in die 150jährige Geschichte der Mainzer Neustadt, die auch im Leben der Mainzer Jüdinnen*Juden eine wichtige Rolle gespielt hat.
Die Führung am 16. September 2022 startet um 16 Uhr an der Neustadt-Trinkhalle Mainz. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Führung teilzunehmen. Um Anmeldung per Mail an cornelia.dold@haus-des-erinnerns-mainz.de wird gebeten.
Sollten Sie Interesse an weiteren Stadtrundgängen unseres Hauses haben, finden Sie dazu weitere Informationen auf unserer Website.
Buchvorstellung „Das Leben war jetzt draußen, und ich war dort drinnen.“ am 28. September 2022
Unter dem Titel „Das Leben war jetzt draußen, und ich war dort drinnen.“ Zwangssterilisation und Ermordung im Rahmen der NS-‚Euthanasie‘ und ihre Opfer in Mainz und Rheinhessen erscheint der zweite Band der Schriftenreihe „Erinnerungskultur und Demokratie“ der Stiftung „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“. Darin wird erstmals die Geschichte der NS-‚Euthanasie‘ in der Region Mainz und Rheinhessen genauer beleuchtet.
Neben dem regionalgeschichtlichen und biografischen Schwerpunkt vereint dieser Band Beiträge zur ‚Kindereuthanasie‘, zur ehemaligen Tötungsanstalt Hadamar und dem Mainzer Medizinwesen sowie zum Wandel des ‚Euthanasie‘-Begriffes bis hin zur aktuellen Sterbehilfedebatte in Deutschland.
Am 28. September 2022 wird der Titel gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsminister Clemens Hoch ab 14 Uhr öffentlich im Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz präsentiert. Daneben wird die gleichnamige Ausstellung im Haus des Erinnerns gezeigt, die zum einen die allgemeine Geschichte der NS-‚Euthanasie‘, zugleich aber insbesondere die regionalgeschichtliche Dimension aufzeigt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach vorheriger Anmeldung per Mail an cornelia.dold@haus-des-erinnerns-mainz.de möglich. Weitere Informationen finden sich auf unserer Website.
Erste Mainzer Jugenddemokratiekonferenz am 29. September
Unter dem Motto „Mainz, wir müssen reden“ lädt das Jugendforum Mainz herzlich zu der ersten Mainzer Jugenddemokratiekonferenz am 29. September 2022 ein! Auf der Jugenddemokratiekonferenz möchten wir uns gemeinsam mit euch für die Interessen junger Menschen in Mainz einsetzen. Unsere Konferenz wird dabei von Jugendlichen für Jugendliche selbst organisiert. Sie bietet allen eine Plattform, sich in ihrem Interessensbereich mit eigenen Ideen einzubringen. In verschiedenen Workshops werden wir eure Zukunftsideen, Wünsche und Vorstellungen diskutieren und anschließend unsere Forderungen der Öffentlichkeit präsentieren.
Die Konferenz findet am 29. September 2022 von 10–16 Uhr im Rahmen vom Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz im Georg-Forster-Gebäude der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. Interessierte können sich noch bis zum 15. September per Mail an jufo@haus-des-erinnerns-mainz.de oder per Nachricht über Instagram anmelden.
Alle weiteren Informationen sowie eine Umfrage zu euren Zukunftsideen für Mainz gibt es auf der offiziellen Website! Wir freuen uns auf euch!
Am diesjährigen Demokratie-Tag beteiligt sich das Haus des Erinnerns gleich mit mehreren Veranstaltungen. Neben der ersten Mainzer Jugenddemokratiekonferenz werden wir auch wieder mit einem eigenen Informationsstand in Ingelheim vertreten sein. Daneben werden wir auf dem Hambacher Schloss, einem der „Satellitenorte“ des Demokratie-Tages, gemeinsam mit Schulklassen ein Planspiel zum Thema „Ausgrenzung und demokratisches Zusammenleben“ durchführen.
Wir suchen Verstärkung für unser Team!
Unsere Stiftung „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“ sucht zum 1. Oktober 2022, befristet zunächst bis zum 31.12.2024, in Teilzeit (20 Stunden/Woche) eine Fachstelle Kommunikation & Pädagogik (m/w/d)!
Im Zentrum der Aufgaben der Fachstelle Kommunikation und Pädagogik steht die Projektleitung des im Haus des Erinnerns angesiedelten Jugendforums Mainz als offenem Beteiligungsformat für Kinder und Jugendliche der Stadt Mainz. Ein weiterer Schwerpunkt ist die verantwortliche Betreuung der Öffentlichkeitsarbeit im Haus des Erinnerns, von Internetauftritt über Social Media Betreuung bis hin zur Mitgestaltung von Publikationen und Ausstellungen. Schließlich gehören auch die Mitarbeit und organisatorische Betreuung des pädagogischen Angebots zum Aufgabenbereich.
Das Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz bietet einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz mit großer Gestaltungsfreiheit sowie die Einbindung in vorhandene Netzwerke demokratie- und erinnerungs-pädagogischer Initiativen und Partnerinstitutionen.
Hier gelangt man zur ausführlichen Stellenausschreibung. Wir freuen uns auf Bewerbungen (Bewerbungsschluss 15. September 2022)!