IGL Newsletter Oktober 2021

 

unmittelbar vor unserer Tagung zur Transformationsgeschichte des Kurfürstlichen Schlosses in Mainz am 29. und 30. Oktober informieren wir Sie mit diesem Newsletter über weitere Aktivitäten des IGL.

Wenn Sie sich für eine Teilnahme an der Tagung in Präsenz interessieren: Es sind noch Plätze frei! Unter der Adresse igl@uni-mainz.de können Sie sich noch anmelden.

Herzlich grüßt Sie das Team des IGL

 

28. Oktober: Demokratietag Rheinland-Pfalz

 

Am diesjährigen Demokratie-Tag am 28. Oktober beteiligt sich erstmals auch das Hambacher Schloss als wichtiger Lern- und Erinnerungsort. Das IGL veranstaltet dort in Kooperation mit der Stiftung Hambacher Schloss und dem Haus des Erinnerns (HdE) für Demokratie und Akzeptanz gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus Neustadt an der Weinstraße ein Rollenspiel zu den Themen Ausgrenzung und demokratisches Zusammenleben.

Weitere Angebote des rheinland-pfälzischen Demokratietags finden vor Ort in Ingelheim statt; das komplette Veranstaltungsangebot kann aber auch als Live-Stream und als TV-Ausstrahlung über die Offenen Kanäle Rheinland-Pfalz verfolgt werden. Weitere Informationen zum aktuellen Programm des 16. Demokratietags finden Sie hier.

 

Ausstellung: 1.700 Jahre jüdisches Leben

 

Die Ausstellung: „1.700 Jahre jüdisches Leben. Tradition und Identität der Juden in Rheinland-Pfalz“ wurde am 30. September in der ehemaligen Synagoge Niederzissen feierlich eröffnet.

 

Grußworte sprachen Staatssekretär David Profit (Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz), Richard Keuler (1. Vorsitzender Kultur- und Heimatverein Niederzissen e.V.), Dieter Burgard (Beauftragter der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen) sowie Avadislav Avadiev (Vorsitzender des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz). IGL-Kurator Ulrich Hausmann führte in die Ausstellung ein.

 

Die Präsentation in Niederzissen geht über den 1. November in die Verlängerung bis zum 19. Dezember. Gleichzeitig wird die Wanderausstellung ab 25. Oktober in Bingen im Regionalcenter der MRV-Bank bis 12. November zu sehen sein und vom 6. bis 14. November in der ehemaligen Synagoge in Deidesheim.

 

Die Mainzer Republik – Frei leben oder sterben

 

Für das neueste Theaterstück „Die Mainzer Republik – Frei leben oder sterben“ des Mainzer Schauspielers Tino Leo kam der Impuls vom IGL. Als sogenannter Histotainer bespielt Tino Leo eine ganz neue Nische und begeistert im Sinne von Public History vor allem junge Menschen für historische Themen.

 

Bereits 2017 spielte er im Auftrag des IGL und der Staatskanzlei beim Tag der Deutschen Einheit die Kurzfassung dieses Stücks mit 15 Minuten Länge. Nun folgt – auch mit finanzieller Unterstützung des IGL und weiterer Partner wie z.B. der „Stiftung Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz“ – die Langversion mit 45 Minuten. In dem neuen Ein-Personen-Stück schlüpft der Autor und Schauspieler in zehn verschiedene Rollen, darunter die Rollen von Georg Forster, Friedrich Lehne oder Adam Lux.

 

Tino Leo präsentiert mit dem Stück die spannende und wechselhafte Geschichte der ersten demokratischen Gehversuche in Mainz 1792/93. Auch wenn das neunmonatige Experiment am Ende scheiterte, so politisierte die „Mainzer Republik“ jedoch die Bevölkerung spürbar und ebnete den Weg für das Hambacher Fest 1832 oder die Revolution von 1848/49.

 

Mit Blick auf dieses Ereignis sagte Goethe: „Von hier geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus…“ Die Erstaufführungen im Institut Français am 15. und 19. November sind bereits ausverkauft; ein weiterer Termin vor größerem Publikum in der Steinhalle des Mainzer Landesmuseums ist für den 10. Dezember in Planung. Kontakt über igl@uni-mainz.de.

 

Publikation zur Petition der Mainzer Steinhalle

 

Nach Ablauf der Petition für den Erhalt der Mainzer Steinhalle als museale Präsentationsfläche des Landesmuseums Mainz ist nun die 175-seitige „Dokumentation einer öffentlichen Kontroverse 2021“ im Softcover im Verlag Schnell+Steiner erschienen.

 

Darin enthalten sind ein Pressespiegel sowie Stellungnahmen von Vereinen, Fachgesellschaften und Parteien aus dem In- und Ausland, die sich mit überwältigendem Engagement an der Petition beteiligt haben. Darüber hinaus finden sich dort auch alle online abgegebenen Unterschriften und Kommentare.

 

Die Dokumentation wird in den kommenden Wochen im Landtag Mainz übergeben. Kosten: 16,- €.

 

Dialekte auf regionalgeschichte.net

 

Wussten Sie, dass man in den Dialekten Rheinhessens nicht vom  „Löwenzahn“, sondern vom „Eierpusch“ oder „Milschpisch“ spricht? Es ist die dottergelbe Farbe der Löwenzahnblüte, die dem „Eierbusch“ den Namen gibt. Aber interessanterweise wird andernorts eher der weiße Milchsaft des Korbblütlers hervorgehoben, wenn man dort vom „Milschpisch“ spricht.

Und überhaupt: Dass es sich beim Löwenzahn um einen Busch, also „Pisch“ oder „Pusch“ handelt, da sind sich offensichtlich alle Rheinhessen einig. Vielleicht müssen wir nur noch einmal genauer auf das buschartige Blattwerk schauen. Der Dialekt offenbart uns also so einiges.

Mehr zur Verbreitung sprachlicher Phänomene im rheinhessischen Raum erfahren Sie in unserem digitalen Dialektatlas für Rheinhessen auf dem IGL-Portal regionalgeschichte.net. Darin finden Sie auch Karten wie beispielsweise hier auf nebenstehender Abbildung für die unterschiedlichen Varianten zum „Abbelgrutze“ oder „“Griebs“. Wie prosaisch klingen dagegen im Hochdeutschen „Kerngehäuse“ oder „Überrest“ des Apfels!   

Das Portal regionalgeschichte.net wird stetig um Inhalte zur Sprache in Rheinland-Pfalz und dem Saarland ergänzt. Die beiden Dialektatlanten für die Regionen Rheinhessen und die Pfalz, verfasst vom ehemaligen IGL-Mitarbeiter und Dialektologen Dr. Georg Drenda, sind der Auftakt und ab sofort online abrufbar. 

 

Bierkonsum und Brauereien in Rheinland-Pfalz

 

IGL-Mitarbeiterin Dr. Ute Engelen widmete sich mit Mainzer Studierenden bei der Aufarbeitung der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsgeschichte verschiedenen Brauereien im Land.

Dabei wurden die Unternehmen Eichbaum-Werger-Brauerei in Mannheim/Worms, das Frankenthaler Brauhaus, die Königsbacher Brauerei in Koblenz sowie das Park- und Bürgerbräu in Pirmasens (früher auch Zweibrücken) in den Blick genommen. Nach und nach werden diese auf unserer Themenseite zur Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte online gehen.

Bislang finden Sie dort bereits die Geschichte der nicht mehr bestehenden Brauereien wie die Mainzer Aktien-Bierbrauerei oder die Schwartz-Storchen AG, aber auch der aktiven Betriebe Kirner, Rheinhessen-Bräu sowie der Westerwald-Brauerei H. Schneider.

 

In eigener Sache

 

um 31. Oktober wird uns Ruth Faßbender verlassen, die seit November 2020 – aufgrund der Pandemie leider öfter im Homeoffice als in unseren Räumlichkeiten – am IGL ihren Bundesfreiwilligendienst Kultur und Bildung absolviert. Mit ihr wurde das Social Media Angebot des IGL um einen Twitter-Account erweitert, der mittlerweile nach einem knappen Jahr fast 500 Follower zählt. Zudem hat Ruth Faßbender die Stärkung der Frauengeschichte auf regionalgeschichte.net. angestoßen. Wir danken ihr für ihre wertvolle Unterstützung und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.

Ebenso gerne möchten wir unseren neuen Bundesfreiwilligen Stefan Bremler vorstellen. Der ehemalige Telekom-Verwaltungswirt betreibt in seiner rheinhessischen Heimatgemeinde Selzen erfolgreich den Geschichts-Blog „Der Selzer“, für den er recherchiert, schreibt und fotografiert. 2020 wurde Stefan Bremler für den Blog mit dem Ehrenbrief der Stiftung „Kultur im Landkreis“ Mainz-Bingen ausgezeichnet. Beim IGL hat er seit 1. August vielseitige Aufgaben für Regionalgeschichte.net übernommen sowie weitere Aufgaben in der Bibliothek und im Veranstaltungsmanagement.