Neues aus der Friedensakademie 2/2022
wie so viele, beschäftigt uns der Krieg in der Ukraine in diesen Tagen. Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Souveränität und die Zivilbevölkerung der Ukraine. Doch was ist zu tun? Was kann wer für den Frieden in der Ukraine tun? Der Bedarf an Austausch und Gesprächen ist groß. In den letzten Tagen teilten unsere Geschäftsführerin Charlotte Dany und unser wissenschaftlicher Leiter Janpeter Schilling ihre Einschätzung in mehreren Interviews. Auch viele kommende Termine werden sich mit der Thematik beschäftigen – Kurzentschlossene beachten die Anmeldefrist für die Podiumsdiskussion morgen bis heute Mittag! Nicht erst seit dem Angriff auf die Ukraine beschäftigt uns feministische Außenpolitik und Flüchtlingspolitik. Mit diesen Themen befassen wir uns im Podcast und im Blog: Unsere aktuellste Podcast-Folge beschäftigt sich mit dem „EU Gender Action Plan – Was hat Feminismus in der EU Außenpolitik verloren?“. Auf unserem Blog finden Sie einen neuen Beitrag über „Refugee-led CBO’s: Gruppen und Organisationen von Geflüchteten und ihre Rolle für Schutz- und Unterstützungsleistungen“.
Herzliche Grüße
Ihr Team der Friedensakademie Rheinland-Pfalz
Aktuelles aus der Friedensakademie
Einschätzungen zum Russland-Ukraine Krieg
Die Friedensakademie gab mehrere Interviews zum derzeitigen Russland-Ukraine Konflikt. Eine Übersicht der Einschätzungen finden Sie hier. Mehr lesen!
Anstehende Veranstaltungen
Was hilft? Krieg in der Ukraine – Militärische Logik und zivile Optionen
09.03.2022, 19:00 Uhr, online
Für Kurzentschlossene! Anmeldung bis heute 12:00 Uhr möglich!
Der Diskussionsbedarf aufgrund des Überfalls Russlands auf die Ukraine ist derzeit groß und wirft viele Orientierungsfragen auf. Gemeinsam mit der Evangelischen Akademie der Pfalz organisiert die Friedensakademie Rheinland-Pfalz eine Online-Veranstaltung zu militärischer Logik und zivilen Optionen. Mehr lesen!
AFK Kolloquium „Ungleichheit, Frieden und Konflikt“ in Konstanz
17.-19.03.2022, Universität Konstanz
Vom 17.-19. März 2022 findet das 53. AFK-Kolloquium zum Thema „Ungleichheit, Frieden und Konflikt“ an der Universität Konstanz statt. Die Friedensakademie ist mit Vorträgen beteiligt. Darin wird es u.a. um die Frage gehen, wie die Corona-Pandemie globale Ungleichheiten verstärkt hat und was zivile humanitäre Akteure dagegen tun können. Wir freuen uns auf die Möglichkeit zur Vernetzung und hoffen, dass die Veranstaltung in Präsenz möglich sein wird. Mehr lesen!
Online-Podiumsdiskussion: Krieg in der Ukraine – Was tun für den Frieden?
28.04.2022, 18:00 Uhr, Online
Was tun für den Frieden in der Ukraine? Diese Frage diskutieren wir mit zwei Expert*innen: Dr. Martina Fischer (Brot für die Welt, Referentin für Frieden und Konfliktbearbeitung) und Prof. Dr. Johannes Varwick (Lehrstuhlinhaber für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Die Veranstaltung wird organisiert von der Landeszentrale für politische Bildung RLP und der Friedensakademie Rheinland-Pfalz. Mehr lesen!
Sterben für Deutschland? – Beteiligung an Militäreinsätzen: Landauer Akademiegespräche 2021/ 2022 „Auf Leben und Tod-Extremfälle der Politik“
12.05.2022, 19:00 Uhr, Altes Kaufhaus Landau
Im Rahmen der Landauer Akademiegespräche 2021/ 2022 „Auf Leben und Tod-Extremfälle der Politik“ widmet sich Charlotte Dany gemeinsam mit Jan Kuebart moralischen und politischen Fragen internationaler Militäreinsätze und diskutiert die Rolle ziviler Konfliktbearbeitung. Mehr lesen!
Friedensakademie Rheinland-Pfalz
‚Refugee-led CBOs‘: Gruppen und Organisationen von Geflüchteten und ihre Rolle für Schutz- und Unterstützungsleistungen
Von Ulrike Krause und Hannah Schmidt (Universität Osnabrück)
In vorherigen Beiträgen zum Forschungsprojekt Globaler Flüchtlingsschutz und lokales Flüchtlingsengagement haben wir den Perspektivwechsel weg von humanitären Strukturen hin zur Analyse individueller und kollektiver Bewältigungsstrategien von Geflüchteten sowie Praktiken im Flüchtlingslager Kyaka II und in der Hauptstadt Ugandas, Kampala diskutiert. Im Mittelpunkt steht die Rolle von Gruppen. Nicht nur soziale Verbindungen wie Freundschaften, religiöse Gruppen oder wirtschaftliche Kooperationen sind hier wichtig, sondern vor allem auch institutionalisierte Gruppen.
Im Rahmen des Forschungsprojekts haben wir diese institutionalisierten Gruppen als ‚refugee-led CBOs‘ (community-based organizations) erfasst, also von Geflüchteten selbst initiierte, ausgestaltete und geleitete Organisationen, die gemeindebasiert sind und daher in einem bestimmten lokalen Kontext funktionieren. Wissenschaftlich haben diese Gruppen in Ländern im globalen Süden bislang wenig Aufmerksamkeit erhalten. Alexander Betts, Naohiko Omata und Louise Bloom gehen etwa auf das Unternehmertum solcher Gruppen ein. Sie unterscheiden zwischen unternehmerischem und sozialem Engagement von Geflüchteten und zeigen, wie die Menschen in den Gruppen Räume schaffen, in denen sie innovative Ideen fördern. Evan Easton-Calabria reflektiert ‚refugee-run organizations‘ und ihre Rolle für Entwicklungsinitiativen, während Eveliina Lyytinen ‚communities of trust‘ untersucht und u.a. die Bedeutung von gemeinsamem religiösem Glauben, alltäglicher Unterstützung und Zugehörigkeit herausstellt.
Aufbauend auf solchen Diskussionen sind wir unter anderem daran interessiert, wie geflüchtete Menschen Gruppen ausgestalten und welche Relevanz diese Gruppen für den humanitären Flüchtlingsschutz haben.
Der Podcast der Friedensakademie
EU Gender Action Plan – Was hat Feminismus in der EU Außenpolitik verloren?
Der letzte Freitag im Monat war dieses Mal ein schwarzer Tag für alle friedfertigen Menschen in Europa. #solidaritätmitukraine Diesen Ereignissen kam #FokusFrieden nicht hinterher. Daher geht es heute um etwas anderes. Im Jahr 2020 war das Thema Gender sehr präsent in Diskussionen rund um die Europäische Union (EU). Auch in der Diskussion um die Rolle der EU als globaler Akteur spielt das Thema Gender eine zentrale Rolle. Der EU Gender Action Plan stellt einen Fahrplan dar, um die Gleichstellung der Geschlechter durch die Außenpolitik auch außerhalb der europäischen Grenzen zu erreichen. Doch was bedeutet es, eine feministische Außen- und Sicherheitspolitik zu betreiben? Und warum ist sie wichtig? Über diese und weitere Fragen sprechen wir heute mit Miriam Mona Mukalazi. Miriam ist Doktorandin an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf. Sie ist Charlemagne Prize Fellow und Mitglied des Board of Trustees der internationalen NGO „woman engage for a common future“.