Veranstaltung-Kategorie: Veranstaltungen der Bündnispartner
mit Kirchenpräsidentin Prof. Dr. Christiane Tietz, Landtagspräsident Hendrik Hering und Ordinariatsdirektor Dieter Skala
Von welchen Werten lebt die Demokratie? Was verbindet uns in unserer Vielfalt? In der „alten“ Bundesrepublik lag die Antwort nahe. Die Landesverfassung von Rheinland-Pfalz setzte den Gottesbezug an den Anfang. Die Väter und Mütter des Grundgesetzes stellten die Menschenwürde auch in christlicher Tradition ins Zentrum des demokratischen Rechtsstaats. Der Staatsrechtler und Verfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde prägte die Formel der Nachkriegsdemokratie, die heute noch Politikerinnen und Politiker zitieren, wenn von den normativen Fundamenten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung die Rede ist: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“ Damals war Konsens: Ohne christliche Werte und ohne Kirche als moralische Instanz ist Demokratie kaum vorstellbar.
Aber was heißt das in der krisenhaften Gegenwart des Jahres 2025, in der sich Übereinkünfte aufgelöst, Pluralisierung und Entkirchlichung die Gesellschaft verändert haben? Welches Wertefundament hat und braucht unsere Demokratie heute? Bleibt die Freiheit auf den christlichen Wertehorizont angewiesen? Welche Rolle sollen und können die Kirchen in der und für die Demokratie spielen? Wie wirken sie als Wertestifter? Können sie das Gespräch über die normativen Grundlagen der Demokratie mitgestalten, eine politische Ethik des Miteinanders, der Begegnung, des Zuhörens vitalisieren? Und was setzen sie der autoritären Agenda entgegen, die außerhalb der Europäischen Union auch von christlichen Kreisen verfolgt wird und in jenen „Totalitätsanspruch“ (Böckenförde) zurückfällt, den der freiheitlich-demokratische Staat überwunden hat?
Dieses zweite Mainzer Gespräch des „Demokratielands Rheinland-Pfalz“ wird von einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, eröffnet. Über Demokratie, Kirche und Werte diskutieren im Anschluss Kirchenpräsidentin Christiane Tietz, der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz, Hendrik Hering, sowie Ordinariatsdirektor Dieter Skala, Leiter des Katholischen Büros Mainz, das die katholischen Diözesen mit rheinland-pfälzischen Gebietsanteilen – Trier, Speyer, Mainz, Limburg und Köln – bei der Landesregierung vertritt. Es moderiert Dr. Tim Müller, Demokratieland-Referent der Landeszentrale für politische Bildung.
Mit dem „Demokratieland Rheinland-Pfalz“ hat der Landtag Rheinland-Pfalz der LpB die Aufgabe übertragen, bis zum 200. Jubiläum des Hambacher Festes 2032 eine „Landesstrategie zu entwickeln, die die Rolle von Rheinland-Pfalz als Land der Demokratie und seine reiche Demokratiegeschichte sichtbarer macht“, und dabei die „Verbindung des demokratischen Erbes mit den Fragestellungen der modernen Gesellschaft“ zu verdeutlichen. Die Auftaktveranstaltung des „Demokratielands“ mit dem Philosophen Peter Sloterdijk am 8. September 2025 stieß auf große öffentliche Resonanz.
Bitte melden Sie sich unter anmeldung@lpb.rlp.de oder auf der Homepage www.lpb.rlp.de an! Einlass ist nur mit einer bestätigten Anmeldung möglich. Bitte bringen Sie Ihre ausgedruckte oder elektronisch gespeicherte Bestätigung mit.
Termin:13. November 2025, 19:00-21:00
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Mehr erfahrenOrt: Platz der Mainzer Republik
Mainz
Rheinland-Pfalz
55116
Deutschland





