An die Vertreter*innen der Medien

Mainz, 18. Juli 2022

 

Pressemitteilung der LSV Rheinland-Pfalz:

Damit das kommende Schuljahr besser wird: Landesschüler*innenvertretung stellt ‚Hausaufgaben‘ an die Politik

 

An diesem Freitag ist der letzte Schultag für die rheinland-pfälzischen Schüler*innen. Hinter ihnen liegt ein Jahr, das extreme Belastung mit sich gebracht hat: Corona-Pandemie, Krieg mitten in Europa und die Klimakrise.

Unter Beachtung dieser enormen Belastungen richtet die Landesschüler*innenvertretung (LSV) Rheinland-Pfalz, passend zum Ferienbeginn, ‘Hausaufgaben’ in Form konkreter Forderungen an die Landes- und Bundespolitik.

 

1. Mentale Gesundheit

Die LSV RLP fordert eine umfassende Versorgung von Schulsozialarbeiter*innen an allen Schulen in RLP. Die Belastungen der Corona-Pandemie waren und sind hoch, der Leistungs- und Notendruck enorm. Nachdem man innerhalb kürzester Zeit (notwendige) Maßnahmen gegen Corona treffen konnte, so muss man nun endlich auch den Fokus auf die Gruppe richten, die von diesen Maßnahmen am meisten getroffen wurden: Kinder und Jugendliche! Und hier sind nicht nur die Schulträger*innen, also die Kommunen, in der Verantwortung, sondern in besonderer Weise das Land und der Bund. Gerade verschuldete Kommunen können die Schulsozialarbeit, als oft freiwillige Leistung, nicht allein finanzieren. Hier benötigt es konkrete finanzielle Hilfe von Land und Bund.

Neben der Schulsozialarbeit an Schulen muss langfristig dringend die Therapeut*innenversorgung insb. für Kinder- und Jugendpsychologie massiv ausgebaut und erweitert werden. Die Probleme sind jetzt vorhanden und jetzt akut. Wenn eine Person bspw. das Bein gebrochen hat, braucht diese auch jetzt eine Behandlung, und nicht erst in mehreren Wochen/Monaten.

 

2. Vorbereitung auf den Corona-Herbst

Obwohl wir uns aktuell in der Sommerwelle befinden, die aktuelle Situation also gänzlich anders und drastischer als vor einem Jahr ist, wird nichts dafür getan, sich frühzeitig auf den Herbst vorzubereiten. Die LSV RLP fordert, gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Expert*innen und den Interessensvertretungen frühzeitige und transparente Pläne für den Umgang mit Corona in Schulen zu erstellen. Des Weiteren darf Infektionsschutz nicht abhängig vom Geldbeutel der Eltern sein: Die LSV RLP fordert die Bereitstellung ausreichender FFP2-Masken und Selbsttest, für Schüler*innen, Lehrkräfte und alle weiteren am Schulleben Beteiligten. Grundsätzlich gilt: Die Impfung ist unser Weg aus der Pandemie. Wir müssen also weiterhin verstärkt Impfangebote auch für Kinder- und Jugendliche bieten!

„Nur wenn jetzt endlich mal der Fokus auf die jungen Generationen gelegt wird, ausreichend psychologische Unterstützung niedrigschwellig zur Verfügung gestellt wird und wir uns vorausschauend vorbereiten, kann das nächste Schuljahr besser werden. Die letzten beiden Jahre waren schon enorm belastend, ein solches drittes Jahr würde eine weitere Verschlimmerung der Situation bei Kindern und Jugendlichen in Hinblick auf Depressionen, Angst- und Essstörungen, suizidale Gedanken etc. bedeuten. ‚Liebe‘ Politik, beachtet uns endlich! Wir sind die Zukunft des Landes, uns zu vergessen, wird langfristig fatal sein!“, appelliert Colin Haubrich, Vorstandsmitglied der LSV RLP an die Landes- und Bundespolitik.

„Uns ist bewusst, dass Forderungen wie der landesweite Ausbau von mehr Schulsozialarbeiter*innen nicht innerhalb von sechs Wochen vonstattengehen kann, aber dieser Mangel besteht bereits schon lange und wir machen seit Anbeginn der Zeit darauf aufmerksam! Die LSV fordert nun aus diesem Grund weitere konkrete Maßnahmen von der Landesregierung, um das Problem endlich anzugehen. Was allerdings innerhalb von sechs Wochen machbar wäre, ist die Bereitstellung an FFP2-Masken für alle im Schulalltag, aber auch die Corona-Tests und auch einen Grundstock an Schulsozialarbeit kann man in dieser Zeit bringen – dafür muss nur eben jetzt gehandelt werden!“, so Stella McColgan, Vorstandsmitglied der LSV RLP.

 

Bei Rückfragen steht Ihnen das Pressereferat der Landesschüler*innenvertretung RLP
gerne zur Verfügung:
Colin Haubrich | E-Mail: colin.haubrich@lsvrlp.de
Estella McColgan | E-Mail: estella.mccolgan@lsvrlp.de