IGL-Newsletter Mai 2022

 

Liebe Mitglieder, Freund*innen und Förder*innen des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.,

im Wonnemonat Mai sind die Aktivitäten fast wieder so zahlreich wie vor der Pandemie. Wir sind auf zahlreichen Veranstaltungen präsent, vor allem beim Rheinland-Pfalz-Tag, der vom 20. bis 22. Mai in Mainz anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Bundeslandes stattfindet, beteiligen wir uns gleich mit drei Ausstellungen.

Ebenso war es möglich, unsere langjährige Mitarbeiterin Carolin Schäfer bei einem gemeinsamen Ausflug nach Bad Münster am Stein-Ebernburg zum Steinkulpturenmuseum der Fondation Kubach-Wilmsen zu verabschieden (Foto). Dort konnten wir schon die aktuelle Ausstellung zu Tadao Andos Architektur in Augenschein nehmen.

Mehr Informationen zu unseren Veranstaltungen und Aktivitäten finden Sie in diesem Mai-Newsletter. Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen

das Team vom IGL

 

 

Fake News in der Landesgeschichte von Rheinland-Pfalz

Die diesjährige IGL-Vortragsreihe lenkt an Beispielen aus der rheinland-pfälzischen Landesgeschichte den Blick auf die Entstehungskontexte, Absichten und Wirkungen von Fake News. Das Spektrum reicht hier von identitätsstiftenden Legenden über politische Propaganda bis hin zu kreativen Verfälschungen und Interpretationen, mit denen familiäre Ansprüche oder gar lokale Marketingabsichten bedient werden können.

Im nächsten Vortrag der bereits begonnenen Reihe, der am 17. Mai 2022 um 19 Uhr im Haus am Dom stattfindet, beleuchtet Dr. Hermann-Josef Braun Verleumdungen in einem Prozess gegen den Gründungsrektor der Mainzer Universität. Alle  Informationen zur Vortragsreihe finden Sie hier.

 

Vortrag und Weinprobe „Tradition und Weinkultur in Rheinhessen“

Der Weinbau hat eine lange Tradition in unserer Region und unterliegt doch stetigem Wandel. Die Landschaft Rheinhessens und der Stellenwert der verschiedenen landwirtschaftlichen Kulturen hat sich in den letzten zweihundert Jahren grundlegend verändert. Gleiches gilt für den Anbau des Weins, seine Vermarktung und die Art ihn zu genießen.

Aktuell entsteht am IGL das LEADER-Projekt „Tradition und Weinkultur in Rheinhessen“, das sich der Geschichte unserer Kulturlandschaft widmet.

Im Rahmen einer historischen Weinprobe mit der Weinbruderschaft Rheinhessen präsentiert IGL-Mitarbeiter Simeon Guthier am Mittwoch, den 18. Mai 2022 um 18.30 Uhr in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz erste Ergebnisse aus diesem Projekt im Sinne eines Werkstattberichts. Seien Sie gespannt auf mittelalterliche Feuerweine, fremdartige Holzkonstruktionen und Einblicke in die weingeschichtlichen Ereignisse der 1930er Jahre. Anmeldung bei der Stadtbibliothek hier. [Mehr]

 

Der gescheiterte Friede als anschauliche Geschichtsstunde

Auf den Ersten Weltkrieg folgte für Deutschland eine Zeit, die von Not, Härte, Vorurteilen und wachsendem Nationalismus geprägt war. Wie wurde sie in unserem jetzigen Bundesland erlebt? Darum geht es in der IGL-Wanderausstellung „Der gescheiterte Friede. Die Besatzungszeit 1918-1930“, die in Kooperation mit zahlreichen Archiven des Landes entstanden ist.

Die 20 Roll-Ups umfassende Ausstellung ist noch bis zum 19. Mai in der Sparkasse Westerwald-Sieg in Montabaur zu sehen. Eine gute Gliederung,  verständliche Texte und historische Fotos machen die Ausstellung zu einer interessanten „Geschichtsstunde“. Vor diesem Hintergrund hat Stadtarchivar Dennis Röhrig lokalgeschichtliche Quellen aus der Zeit unter französischer Besatzung ausgewertet und in einem Aufsatz veröffentlicht. Sein Artikel zur amerikanischen Besatzungszeit in Montabaur von 1918 bis 1923 ist bereits auf unserem IGL-Portal regionalgeschichte.net abrufbar. Aus dieser Epoche stammt auch das Foto vom „Umzug“ der amerikanischen Soldaten durch Montabaur vor dem Historischen Rathaus im Jahre 1919. Mehr zum Leben in Montabaur in dieser Zeit erfahren Sie beim Vortrag des Stadtarchivars Dennis Röhrig am Montag, den 16. Mai um 18 Uhr im Historischen Rathaus der Stadt Montabaur (Bürgerhalle).  [Mehr

Nach Montabaur wird die Wanderausstellung „Der gescheiterte Friede. Die Besatzungszeit 1918-1930 im heutigen Rheinland-Pfalz“ Halt in Bad Sobernheim machen. Auf Initiative des Kulturforums Bad Sobernheim e.V. ist sie dort vom 28. Mai bis 24. Juni 2022 im Winterburger Tanzsaal des Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseums zu besichtigen. Nähere Informationen finden Sie in Kürze unter https://www.freilichtmuseum-rlp.de.
Öffnungszeiten in Bad Sobernheim: Dienstag – Sonntag 09.00-18.00 Uhr (letzter Einlass um 17.00 Uhr). Auch montags geöffnet an Pfingsten und während der rheinland-pfälzischen Schulferien.

 

Straßennamen in Neustadt

[…] zum Kolonialismus aufweisen oder die aus anderen Gründen folgenschwer gegen Demokratie und Menschenrechte agierten. Über den Umgang mit solchen Straßennamen wurde im Stadtrat bereits mehrfach diskutiert, weshalb die Stadt Neustadt im vergangenen Jahr ein kritisches Gutachten in Auftrag gab und damit das IGL als landeshistorisches und sprachwissenschaftliches Institut mit namenkundlichem Schwerpunkt betraute. Das unter der Leitung von Dr. Daniel Kroiß anhand eines Kriterienkatalogs erarbeitete Gutachten soll als Grundlage für die weitere Diskussion und damit verbundenen Entscheidungen dienen.

Begleitet wird das Projekt von einer Vortragsreihe und einer Ausstellung in Neustadt, die vom 20. Mai bis zum 12. Juni in der Schaufenster-Galerie im Klemmhof und anschließend bis 1. Juli in der Stadtbücherei zu sehen sein wird. Der für diesen Donnerstag (19.) angekündigte Vortrag von Dr. Sabine Klapp zur Frauenbewegung und nach Frauen benannten Straßen in Neustadt entfällt. Ein Ersatztermin wird bekanntgegeben. Das Gutachten wird am 7. Juli im Rahmen einer Podiumsdiskussion vorgestellt.

 

Rheinland-Pfalz Tag in Mainz

Im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Tages vom 20.-22. Mai in Mainz präsentieren wir vor und im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit (Mittlere Bleiche 61) unsere Jubiläumsausstellung „75 Jahre Rheinland-Pfalz in 75 Geschichten“. Mit 75 Momentaufnahmen zu Ereignissen aus den Jahren 1946–2021 zeichnet die Ausstellung ein facettenreiches Panorama aus 75 Jahren der Geschichte von Rheinland-Pfalz. Mit diesen Momentaufnahmen geraten politische, wirtschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Ereignisse wie auch Anekdotisches gleichermaßen in den Blick. Die Ausstellung vermittelt hierdurch in Auswahl ganz unterschiedliche Aspekte der Landesgeschichte in ungewöhnlichen Zugängen.

Die Rollup-Ausstellung mit ihren 16 Tafeln bietet hier mit der Beschränkung auf einzelne, ausgewählte Ereignisse einen ersten, notwendigerweise kompakten Überblick, der als Anregung und Einstieg in eine ergänzende, und einzelne Aspekte vertiefende virtuelle Ausstellung zur Landesgeschichte verstanden sein soll. Die virtuelle Ausstellung können Sie durch Scannen der QR-Codes auf den Tafeln leicht erreichen. Sie ist zudem erreichbar unter https://75-jahre-rlp-75-geschichten.de/. An unserem Stand können Sie uns gerne Ihre ganz persönliche Beziehung zum Jubiläum mit Geschichten aus Ihrem Heimatort in unserem mobilen Tonstudio erzählen.

Des Weiteren wird beim Rheinland-Pfalz-Tag die Ausstellung „1.700 Jahre jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz“ im Haus am Dom in Kooperation mit dem Erbacher Hof – Akademie und Tagungszentrum des Bistums Mainz eröffnet. Der offiziellen Eröffnung am Samstag, dem 21. Mai um 19 Uhr u.a. durch Monika Fuhr, die neue Beauftragte der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen in Rheinland-Pfalz, folgt ein Konzert mit der Stipendiatin der Anni-Eisler-Lehmann-Stiftung Shai Terry.

Gleichzeitig ist im Abgeordnetenhaus in Mainz die Wanderausstellung „Auf dem Weg zur modernen Demokratie. Die deutschen Freiheitsbewegungen von der französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts“ zu sehen, die von der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte e.V. in enger Kooperation mit dem IGL konzipiert un realisiert wurde. Das gesamte Programm zum Jubiläum der Landesregierung finden Sie hier.

 

Dauerausstellung Hambacher Schloss

Seit im Mai 1832 zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Fahne auf dem Hambacher Schloss wehte, gilt dieser Ort als Wiege und Inbegriff der deutschen Demokratie. IGL-Mitarbeiterin Sarah Traub hat gemeinsam mit der Stiftung Hambacher Schloss und Museumsgestalter:innen die inhaltliche Aktualisierung und Überarbeitung der Dauerausstellung vorgenommen.

Ab 24. Mai ist es endlich soweit: Die neue Dauerausstellung auf dem Hambacher Schloss wird pünktlich zum 190. Festjubiläum für Besucher geöffnet.

 

Media made in RLP

Die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz veranstaltet anlässlich des 75 -jährigen Geburtstags des Landes eine Wanderausstellung „75 Jahre Medienland – Media made in RLP“.

Rheinland-Pfalz und insbesondere die Landeshauptstadt Mainz gehören zu den führenden Medienstandorten in Deutschland. Traditionsreiche Medienunternehmen prägten hier nicht nur die Anfangsjahre der bundesrepublikanischen Medienlandschaft. Bis heute bietet die rheinland-pfälzische Medienwelt wichtige Impulse und spannende Innovationen. Unter anderem werden mit FUNK und den Mediatheken des ZDF und der ARD die wesentlichen öffentlich-rechtlichen Onlineformate in Mainz entwickelt. Das IGL zeichnet als Kooperationspartner für die inhaltliche Entwicklung der Ausstellung mit verantwortlich.

Die Wanderausstellung wird vom 7. Juni bis 2. Juli im LULU Mainz zu sehen sein. Weitere Standorte entnehmen Sie bitte dem 75 Jahre Rheinland-Pfalz-Veranstaltungskalender. Ab 2. September wird sie in Brüssel und ab 27. September in Berlin gezeigt.

 

Buchvorstellung „Schreie auf Papier“

Am 26. April wurde in den Mainzer Kammerspielen das neu erschienene Buch „Schreie auf Papier. Die Briefe von Heinrich und Selma Wolff aus Mainz an ihre Söhne Herbert und Helmut in New York 1937–1941“ vorgestellt. Die knapp 80 Gäste erhielten nicht nur einen Einblick in den Inhalt und die historischen Hintergründe der Publikation, sondern lernten auch dessen besondere Entstehungsgeschichte kennen.

Im Buch ediert und kommentiert sind die Briefe des jüdischen Ehepaares Heinrich und Selma Wolff aus Mainz, die diese von 1937 bis 1941 an ihre bereits ausgewanderten Söhne Herbert und Helmut in den USA schrieben. Sie vermitteln lebensnah und authentisch, wie sich die Lebensumstände jüdischer Menschen während der NS-Diktatur immer weiter verschlechterten.

Einen ausführlichen Nachbericht zur Buchvorstellung finden Sie hier.

Das Buch ist in Mainzer Buchhandlungen erhältlich oder kann online über den Nünnerich-Asmus-Verlag bestellt werden. Mitglieder des Instituts für Geschichtliche Landeskunde können die Publikation für 18,- € bei uns erwerben.