Der Mord in Idar-Oberstein vor dem Hintergrund der Corona-Proteste – Analysen, Kontexte und Ursachen der Corona-Proteste

[Am ersten Dezember konnte dieser interessante Vortrag online verfolgt werden. Leider konnten wir mit dem aktuellen Newsletter nicht mehr rechtzeitig darauf hinweisen.]

 

Am 18. September 2021 wurde in Idar-Oberstein ein Kassierer durch einen Kunden ermordet. Auslöser war der Hinweis des Kassierers auf die Maskentragepflicht in der Pandemie. Als weiteres Motiv gab der Täter an, die Merkel-Diktatur (also die pandemiebedingten Einschränkungen) nicht länger ertragen zu können. Inwieweit der Mord in den Komplex von ‚Querdenken‘ und deren Nachfolgern der Pandemieleugnung /-verharmlosung einzuordnen ist bzw. als rechter Terror begriffen werden kann, soll während der Veranstaltung besprochen werden. Hierzu wird es einen Vortrag mit Austausch und Diskussion im Anschluss geben.

Der Vortrag nimmt den Mord als Ausgangspunkt für eine sozialwissenschaftliche Analyse von ‚Querdenken‘ und deren Nachfolgern der Pandemieleugnung /-verharmlosung. Bei diesen Bewegungen handelt es sich um einen Komplex von vielfältigen, unterschiedlichen, scheinbar im Widerspruch zueinander stehenden Akteur:innen, der über die extreme Rechte hinausgeht. Der Vortrag betrachtet die gemeinsamen Hintergründe, wobei ein Blick auf die Akteur:innen und deren Inhalte geworfen wird. Besondere Bedeutung nehmen Erklärungsansätze in interdisziplinärer Form für Ursachen und Motive der Bewegungen ein, u.a. soll auch der mögliche Stellenwert von Antisemitismus thematisiert werden. Weiterhin werden auch die individuellen (Personen) und abstrakten (Demokratiegefährdung) Gefährdungspotenziale erörtert. Die Analyse soll als Grundlage und Diskussionsanregung für zivilgesellschaftliche und staatliche Akteur:innen dienen.