Haus des Erinnerns Newsletter 04/2022

 

Liebe Mitglieder, Freund*innen und Förder*innen des „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“,

neben unserem regulären pädagogischen Programm und digitalen Formaten konnten in den vergangenen Wochen auch erste größere Präsenzveranstaltungen stattfinden. Wir möchten Sie mit diesem Newsletter über die wichtigsten Neuigkeiten aus unserem Haus informieren.

 

Neues Interview mit Dr. Tanja Kinzel | Bundesverband RIAS e.V.

Anlässlich des Festjahrs „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ startete 2021 unsere Interviewreihe „1700 Jahre“. Verschiedene regionale und überregionale Interviewpartner*innen sprechen mit uns im Zuge der Reihe – über ihr persönliches Engagement, über Aufklärungsarbeit und jüdisches Leben in Deutschland. Nun erscheint ein neues Interview mit Dr. Tanja Kinzel vom Bundesverband RIAS e.V.:

Seit 2021 ist Dr. Tanja Kinzel als Referentin für Bildung beim Bundesverband RIAS e.V. tätig. Wir sprachen mit ihr über die Zielsetzung und Arbeitsweise von RIAS e.V. – aber auch über die zunehmenden Meldungen antisemitischer Vorfälle während der Pandemie und über die Notwendigkeit, diese bundesweit zu dokumentieren.

Auf unserer Website findet sich das vollständige Interview zum Nachlesen.

 

Zeitzeuginnengespräch mit Henriette Kretz am 11. Mai 2022

Die Zeitzeugin Henriette Kretz wurde 1934 in Stanisławów, heute Iwano-Frankiwsk, Ukraine, geboren und wuchs als Einzelkind in einer jüdischen Familie auf. Die Verfolgung ihrer Familie begann unmittelbar mit dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939. Henriette Kretz überlebte die deutsche Judenverfolgung in verschiedenen Verstecken. Als die Familie nach einem Verrat abgeführt wurde, wehrte sich ihr Vater und hieß seine Tochter wegzulaufen. Im Rennen hörte sie zwei Schüsse und wie die Schreie ihrer Eltern verstummten. Sie schaffte es, allein unentdeckt zu einem katholischen Waisenhaus zu gelangen und dort bis Kriegsende unterzuschlüpfen.

Am 11. Mai schildert Henriette Kretz im Gespräch mit dem Autor Reiner Engelmann ihre Erinnerungen um 18.00 Uhr in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach vorheriger Anmeldung per Mail an cornelia.dold@haus-des-erinnerns-mainz.de bis zum 4. Mai möglich. Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Maximilian-Kolbe-Werk e. V. dem Bistum Mainz und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.

 

Stolpersteinverlegung am 6. Mai 2022

Am 6. Mai 2022 werden ab 13.00 Uhr in der Mainzer Innenstadt neue Stolpersteine verlegt. Herzlich lädt der Verein für Sozialgeschichte Mainz e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Mainz alle Interessierten zur nächsten Verlegung ein. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme bei der Verlegung.

Im Anschluss an die Verlegungen werden wir auf unserer Stolperstein-Website neue Inhalte veröffentlichen und die Biografien der vom NS-Regime verfolgten Menschen vorstellen.

Auf unserer Website finden Sie einen Überblick über die einzelnen Verlegeorte sowie den zeitlichen Ablauf der Verlegungen.

 

Jugendforum Mainz beim Jugend-Engagement-Wettbewerb geehrt

Bereits zum achten Mal schrieb Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Jugend-Engagement-Wettbewerb aus. In diesem Jahr wurde auch das „Jugendforum Mainz” ausgezeichnet. Auf der Preisverleihung des Jugend-Engagement-Wettbewerbs am 2. April 2022 in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei nahmen Mitglieder aus dem Jugendforum Mainz die Auszeichnung für ihre Idee einer Jugenddemokratiekonferenz begeistert entgegen.

 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer lobte das Engagement und den Einsatz der anwesenden Jugendlichen: „Wir nehmen die Ideen von jungen Leuten für demokratische Prozesse sehr ernst. Unserer Demokratie tut es gut, wenn man sie jung denkt.“ Das Jugendforum Mainz plant eine stadtweite Jugenddemokratiekonferenz, auf der Kinder und Jugendliche zwischen vier und 27 Jahren gemeinsam über ihre Zukunftsideen und -wünsche für die Stadt Mainz diskutieren und diese anschließend in einem Forderungskatalog an Vertreter*innen der Stadt übergeben können. Die Konferenz wird im Rahmen des diesjährigen Demokratie-Tags Rheinland-Pfalz am 29. September 2022 in Mainz stattfinden.

 

Gemeinsam organisieren die Mitglieder des Jugendforums momentan die Jugenddemokratiekonferenz. Alle Interessierten sind jederzeit herzlich eingeladen, sich dem Jugendforum Mainz anzuschließen und an der Umsetzung der Jugenddemokratiekonferenz mitzuwirken. Weitere Informationen finden sich auf der Website sowie dem Instagram-Account des Jugendforums.

 

Dieter Burgard als Vorsitzender der LAG sowie Beauftragter der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen verabschiedet

Am 31. März 2022, fand der erste parlamentarische Abend dieser Legislaturperiode im Landtag Rheinland-Pfalz in Mainz statt, zu dem die „Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz“ (LAG RLP) eingeladen hatte.

Dieter Burgard wurde an diesem Abend nach 21 Jahren als Vorsitzender der LAG und nach vier Jahren als Beauftragter der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen verabschiedet. „Mit Dieter Burgard geht ein Kümmerer im allerbesten Sinne in den Ruhestand, dessen Wirken auch weit über die rheinland-pfälzischen Landesgrenzen hinaus wahrgenommen wurde. Durch sein unermüdliches Engagement sind nachhaltige Strukturen im Land zur Bekämpfung des Antisemitismus geschaffen worden“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer in ihrem Grußwort.

So wurde dieser Abend nicht nur dazu genutzt, um Dieter Burgards Verdienste zu ehren, sondern auch, um seine Nachfolgerin Monika Fuhr vorzustellen und zu begrüßen. Ministerpräsidentin Dreyer: „[…] Ihre hohe Integrität und Sachlichkeit gepaart mit Empathie werden dazu beitragen, dass die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer jüdischen Glaubens auch in Zukunft eine kompetente Ansprechpartnerin haben.“

Wir bedanken uns bei Dieter Burgard für seine herausragende Arbeit und seinen unermüdlichen Einsatz für die Erinnerungsarbeit und wünschen zugleich seiner Nachfolgerin Monika Fuhr viel Erfolg für ihre Arbeit als Beauftragte der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen in Rheinland-Pfalz. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Ein ausführlicher Nachbericht der Veranstaltung, auf der Dr. Cornelia Dold auch das Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz vorstellte, findet sich auf unserer Website.

 

Hinweis: Was war – was wird | Der HistoryCast des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e. V.

In dem Podcast „Was war – was wird“ werden Diskussionen der Geschichtswissenschaft spannend und anspruchsvoll aufbereitet. Die beiden radioerfahrenen Autor*innen des WDR-Geschichtsformats ZeitZeichen, Dr. Almut Finck und Dr. Heiner Wember, interviewen bekannte Wissenschaftler*innen, die ein Buch zu einem historischen Thema geschrieben haben, das aktuell diskutiert wird. Die Themen bilden zudem die Schulcurricula ab und berühren die großen Fragen unserer Zeit, um dem omnipräsenten Mediengewusel und Fake News eine seriöse Perspektive gegenüberzustellen. Zu allen Podcasts wurden Unterrichtsmaterialien entwickelt, die kostenfrei zur Verfügung stehen. Hier geht es zum Podcast und dem didaktischen Material der bisherigen Episoden.