Newsletter 03/2022

 

Mit dem Angriff auf die Ukraine hat Russland das Völkerrecht gebrochen und damit auch die Freiheit und die Demokratie in ganz Europa attackiert. Die vergangenen Wochen haben uns vor Augen geführt, welchen Wert demokratische Bestrebungen und Systeme haben – aber auch, wie gefährdet sie sind. Mit großer Sorge blicken wir auf die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine. Als Lern- und Begegnungsort für eine aktive Demokratie und freie Gesellschaft verurteilen wir diesen Angriff, für den der russische Präsident die volle Verantwortung trägt. Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine.
Eine besondere Würdigung der zivilgesellschaftlichen Netzwerke in der Ukraine, die einen großen Anteil an der beeindruckenden Widerstandsfähigkeit des Landes zu haben scheinen, hat kürzlich der Sprecher*innenrat vom Bundesnetzwerk  Bürgerschaftliches Engagement formuliert. In einer Stellungnahme zur aktuellen Situation in der Ukraine drückte der Sprecher*innenrat dessen volle Solidarität mit der demokratischen Zivilgesellschaft aus. Wir möchten uns den dort formulierten Punkten ausnahmslos anschließen:

„Wir solidarisieren uns mit den Menschen in der Ukraine, die unter Einsatz ihres Lebens für Freiheit und Demokratie ihres Landes einstehen. Sie engagieren sich damit für uns und unsere gesamte europäische und internationale Friedensordnung. Diese Menschen verdienen unsere ganze Unterstützung.“

Sie möchten helfen?

Neben internationalen und überregionalen Organisationen, haben auch viele Mainzer*innen in diesen Tagen begonnen, Hilfeleistungen für die Betroffenen aus der Ukraine zu organisieren. Unser Jugendforum Mainz hat eine Übersicht zu regionalen Hilfsmöglichkeiten zusammengestellt. Hier finden Sie eine Übersicht.

 

Veranstaltungshinweis: Literatur um 1947 in Rheinhessen

Zwischen März und Juni wird die vielfältige Veranstaltungsreihe „Literatur um 1947 in Rheinhessen” stattfinden:
„In den Jahren um 1947 ging es nicht nur in der Politik um eine neue Staatsverfassung, sondern auch in der Kultur um eine neue Verfassung der Person. Zahlreiche Autoren und Autorinnen begannen ihre Erlebnisse von Verfolgung, Überleben, Widerstand und Emigration aufzuschreiben. Dabei erinnerten sie auch an die ermordeten Opfer der NS-Diktatur und klagten die Täter und Täterinnen an. Aber sie suchten auch einen Neubeginn in der Kultur. So entstanden nicht nur Buchtexte, sondern auch Theaterstücke, Kabarettprogramme, Essays und Feuilletons. Das Sinngebungspotenzial von Kunst wurde vielfältig genutzt, um eine demokratische Orientierung zu finden und den Aufbruch in eine offene Gesellschaft einzuleiten. Die Atmosphäre in der Gesellschaft oszillierte dabei nicht nur zwischen Erinnern und Vergessen, sondern auch zwischen Heilung und Lebensfest. Die Literatur um 1947 spiegelt all das in differenzierter Art und Weise. Der kulturelle Blick auf die Zeit ergänzt die politische Debatte. Um das zu zeigen, haben sich sieben Veranstalter in Rheinhessen zusammengefunden und bieten von März bis Juni 2022 Lesungen und Vorträge an.” – Volker Gallé

Am 24. März startet die Veranstaltungsreihe mit einer Lesung des Romans „Jenseits der Grenzen“ von Georg K. Glaser im Museum Guntersblum. Am 30. März folgt dann ein Vortrag von Petra Plättner zu „Alfred Döblin – Seine Mainzer Jahre“ in der Stadtbibliothek Mainz. Das vollständige Veranstaltungsprogramm finden Sie auf unserer Website.

 

Hinweis: Neue Website des Schulprojekts „Nackenheim im Nationalsozialismus“

Schüler*innen am Gymnasium Nackenheim setzen sich im Projekt „Nackenheim im Nationalsozialismus” intensiv mit der NS-Vergangenheit vor Ort auseinander. Nun sind die Ergebnisse ihrer Recherchen auf einer neuen Website öffentlich zugänglich.
Wie erlebten Nackenheimer*innen die Zeit des Nationalsozialismus? Inwiefern beeinflusste dieser ihr Leben? Welchen Platz kann Erinnerung im Nackenheim der Gegenwart und Zukunft einnehmen?
Auf der Website finden sich aufgearbeitete Familienschicksale, historische Fotografien wie Dokumente, Toncollagen, Skizzen, Videoclips und vor allem viele Ideen aus der Feder der Schüler*innen des Gymnasiums Nackenheim.

Diskussionspapier zum Demokratiefördergesetz

Gemeinsam haben Bundesfamilienministerium und Bundesinnenministerium ein Diskussionspapier zum geplanten Demokratiefördergesetz vorgelegt. Die dort vorgestellten Ziele des Gesetzes umfassen unter anderem die Festschreibung eines gesetzlichen Auftrags des Bundes im Bereich der Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung und Extremismusprävention. Auch eine angemessene Finanzierung dieser Bereiche sowie festgeschriebene allgemeine Fördervoraussetzungen, die eine längerfristige Unterstützung von Maßnahmen ermöglichen sollen, werden als Ziele formuliert.
Das geplante Demokratiefördergesetz könnte einen wichtigen Beitrag zur Demokratieförderung und Extremismusprävention leisten, sofern es Initiativen, Projekte und zivilgesellschaftliches Engagement dauerhaft und nachhaltig sichert. Angesichts zunehmender Demokratie- und Menschenfeindlichkeit sowie rechtsextremistisch motivierten Straftaten ist es unbedingt notwendig, dass engagierte Projekte und Initiativen mithilfe des geplanten Gesetzes Planungssicherheit seitens des Bundes erhalten.
Einen Einblick in das Diskussionspapier zum Demokratiefördergesetz sowie eine Stellungnahme der zuständigen Bundesministerinnen Anne Spiegel und Nancy Faeser findet sich auf der Website des Bundesfamilienministeriums.