Newsletter 06/2022
Aktuelles aus der Friedensakademie
Generalkonsulin Carmela Shamir zu Besuch
Im Rahmen des Besuches von Carmela Shamir, der Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, hatte Charlotte Dany die Möglichkeit, die Friedensakademie Rheinland-Pfalz vorzustellen. In ihrem Vortrag erläutert sie das Konzept der ‚Shared Society‘ und erzählt von weiteren Projekten, die in Zusammenarbeit mit der Universität Haifa stattfinden.
Kunst, Kultur und Frieden – eine Podcast Mini-Serie zum Kultursommer Rheinland-Pfalz 2022
Kunst und Kultur nähern sich verschiedensten Themen auf teils sehr ungewöhnliche Weise. Wir fragen: Was hat Kunst zum Thema „Frieden“ zu sagen? Welche Bedeutung haben Kunst- und Kultur für Frieden? Wie kann Partizipation gefördert werden und welche Rolle spielt der eigene Körper in der Kunst? Fokus Frieden spricht in dieser dreiteiligen Mini-Serie über die Verknüpfung von aktivistischen Themen und Kunst und eröffnet neue Perspektiven auf Kultur.
Klimawandel und Frieden – Schulvortrag zum Demokratietag in Wörth
Globale Gerechtigkeit und Klimawandel sind Themen, die beide ein hohes Maß an Brisanz und Aktualität aufweisen. Auch bei der jungen Generation spielen sie eine immer größer werdende Rolle und das Interesse, mehr über diese Probleme zu lernen, nimmt zu. Im Rahmen des Demokratietages war Rebecca Froese von der Friedensakademie Rheinland-Pfalz im Europagymnasium in Wörth zu Gast, um über den Zusammenhang von Klimawandel, Konflikten und Gerechtigkeit zu sprechen.
Neue Ausgabe Friedens-Warte 1–2/2022: Gesellschaftliche Spaltungen und Zusammenhalt in Krisensituationen
Wie hat sich die Covid-19-Pandemie auf den sozialen Zusammenhalt in verschiedenen Ländern und Weltregionen ausgewirkt? Mit dieser Frage befasst sich die aktuelle Ausgabe der Friedens-Warte, die von Charlotte Dany und Dennis Dijkzeul (Ruhr-Universität Bochum) herausgegeben wurde. Beiträge befassen sich u.a. mit den Auswirkungen der Pandemie im Amazonasgebiet, Brasilien, dem Senegal, Indien und den USA.
Friedensakademie veröffentlicht Jahresbericht 2021
Pandemie, Klimawandel und die Aktualität von Kriegen in Europa stellen uns als Friedens- und Konfliktforscher*innen vor große Herausforderungen, zu denen wir mit unserer Arbeit Orientierung geben und Wege zur Bewältigung aufzeigen wollen. Wir freuen uns Ihnen den Jahresbericht 2021 präsentieren zu können. Im letzten Jahr haben uns die Auswirkungen der Pandemie beschäftigt, genauso wie Naturkatastrophen fast vor unserer Haustüre.
Ausstellung zum 90. Todestag von Max Slevogt: Ostwind „Krieg und Frieden“
Zum 90. Todestag von Max Slevogt kuratiert Sofia Ohmer von der New York University in Kooperation mit der Friedensakademie Rheinland-Pfalz die Ausstellung „Krieg und Frieden“, die im Slevogthof in Leinsweiler und im Deutschen Tor in Landau stattfindet. Mit der Unterstützung durch den Kultursommer Rheinland- Pfalz setzen sich junge Künstlerinnen und Künstler malerisch, szenisch, fotografisch und filmisch mit dem Motto des Kultursommers „Ostwind“ auseinander.
Weiterführende Kooperation mit der Universität Haifa
Vom 4.-12. Juni 2022 stattete Charlotte Dany der Universität Haifa einen Besuch ab. Sie nutzte diese Gelegenheit, um alte Kontakte wiederzubeleben, neue Kontakte zu knüpfen und um Grundsteine für weiterführende Kooperationen zu legen. Mit der Universität Haifa verbindet die Friedensakademie seit Jahren eine enge Kooperation, die sich durch eine Verbindung von Forschung und Praxis im Rahmen des Shared Society Programms auszeichnet. Der Erasmus+-finanzierte Aufenthalt unserer Geschäftsführerin diente einerseits der Anbahnung weiterer konkreter Projekte und bot andererseits die Möglichkeit, sich in die Lehre an der Universität Haifa einzubringen und Givat Haviva zu besuchen.
Anstehende Veranstaltungen
Erste Jahreskonferenz des „Alva Myrdal Center for Nuclear Disarmament“ an der Universität Uppsala
20.10.2022, Universität Uppsala & Online
Am 20.10.2022 hält Dr. Dogukan Cansin Karakus auf Einladung von Prof. Peter Wallensteen einen Vortrag zur Unterzeichnung der Bundesrepublik Deutschland zum Nichtverbreitungsvertrag 1969.
Online-Tagung „Klimaschutz ist Friedensicherung. Energie: Von wem, für wen und wie gerecht?“
04.11.2022, 9:00 Uhr, Online
Auf der Online-Tagung „Klimaschutz ist Friedenssicherung. Energie: Von wem, für wen und wie gerecht?“ werden die aktuellen Herausforderungen der Kommunen im Schlüssel-Bereich Energie diskutiert und dabei auch der Aspekt der Klimagerechtigkeit einbezogen. Neben der Vorstellung und Diskussion von rheinland-pfälzischen und internationalen Best-Practice-Beispielen, bieten Workshops die Möglichkeit, Handlungsoptionen für die eigene Kommune zu erarbeiten.
Workshop: Wer sind hier „die Guten“? NGOs zwischen Weltverbesserung und Machtausübung
10.-12.02.2023, Martin-Butzer-Haus, Bad Dürkheim
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) stehen in einem ethischen Widerspruch. Sie setzen sich für das Gute ein, sind aber gleichzeitig in ökonomische Zwänge eingebunden, aus denen ungewollt negative Effekte hervorgehen können. Trotz der Bedeutung von NGOs angesichts aktueller globaler Krisen sehen sich diese zunehmend mit Kritik konfrontiert. Die Junge Akademie der Pfalz organisiert in Zusammenarbeit mit der Friedensakademie Rheinland-Pfalz einen Workshop für Jugendliche, um Fragen rund um diese Spannungsfelder zu behandeln und Lösungsansätze sowie Bewältigungsstrategien zu diskutieren.
Die Folgen des russischen Angriffs für Umwelt, Klima und Klimapolitik
Anselm Vogler, CLICCS-Exzellenzcluster der Universität Hamburg
Viele Soldaten fallen, Millionen Menschen sind geflohen und es gibt Hinweise auf russische Kriegsverbrechen. Der Krieg gefährdet darüber hinaus die weltweite Energie- und Nahrungsmittelversorgung. Über diese Folgen hinaus bedroht der Krieg auch die Umwelt und das Klima. Er verseucht die lokale Umwelt durch Schadstoffimmission und Altlasten auf lange Zeit. Zudem werden bei den Kampfhandlungen, sowie den energie- und sicherheitspolitischen Reaktionen neue Emissionen freigesetzt. Auch stellt der Krieg die europäische Energiepolitik vor neue Herausforderungen.
Wachsende globale Ernährungsunsicherheit im Kontext des Ukraine-Krieges
Tim Schreck, Student im Bachelor Geographie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wissenschaftliche Hilfskraft an der Friedensakademie
Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die globale Nahrungsmittelversorgung werden derzeit in den Medien vielfach diskutiert. Doch stand die Ernährungsunsicherheit schon vorher durch die Pandemie und den Auswirkungen des Klimawandels vor Herausforderungen. Dieser Beitrag betrachtet den wechselseitigen Zusammenhang von (gewaltsamen) Konflikten und Ernährungsunsicherheit. Am Beispiel Kenias werden die Auswirkungen des Ukraine-Krieges sowie bereits bestehende Probleme im Nahrungsmittelsystem eingeordnet und lokale Strategien der Anpassung und Resilienzbildung betrachtet.
Der Podcast der Friedensakademie
Ist das Kunst, oder…? – Von den (Un-)Möglichkeiten aktivistischer Kunst
Kunst ist etwas, das man in gut ausgeleuchteten Museen anschauen kann? Etwas, das man sich nach Feierabend gerne in klimatisierten Theatersälen und Konzerthäusern nach einem Glas Sekt zu Gemüte führt? Aber was passiert, wenn Kunst ausbricht aus diesen Räumen, die ihr zugewiesen werden und hineintritt in den öffentlichen Raum? Was, wenn wir uns ihr nicht mehr entziehen können und sie uns herausfordert, uns mit den drängenden Fragestellungen der Gegenwart zu beschäftigen? Welche Potentiale kann Kunst dann entfalten und wie kann sie Gesellschaft dadurch verändern? Über diese Fragen sprechen wir mit Sofia Ohmer im ersten Teil unserer Miniserie zu „Kultur und Frieden“ im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz.
Arte.Preneurship – und das Ziel, Kunst gesellschaftlich zu gestalten
Klassische Musik – Musik von und für „die Massen“ oder eher von und für eine kleine privilegierte Elite? Inspiriert von der künstlerischen Arbeit mit jungen Menschen, die ebenfalls „Bock auf Abgefahrenes“ haben reflektiert Daniel Bucurescu, was künstlerisch kreative Arbeit tatsächlich auch sein kann – Arte.Preneurship – Gesellschafts-gestalterisch. Immer auf der Suche nach neuen transdisziplinären Anknüpfungspunkten jongliert der Pianist und Performance Künstler zwischen Konzeption, Organisation, Dramaturgie und Performance und versucht dabei zu reflektieren, neu zu gestalten und zu denken, was er in seiner klassischen Pianistenausbildung gelernt hat. Durch das stART.up-Programm der Claussen-Simon Stiftung künstlerisch an seine Grenzen gebracht und dadurch aus seiner eigenen Komfortzone herausgelockt, begnügt er sich nicht mehr nur mit Konzerten in den großen Konzertsälen. Stattdessen begibt er sich mit jungen Menschen in co-kreative Prozesse mit ungewissen, überraschenden und stets großartigen gesellschafts-gestalterischen Ergebnissen. Mit uns spricht er über seine aktuellen Projekte und sein Ziel, jene künstlerische Funken aktiv an Menschenweiterzugeben, die auch er während seiner bisherigen Schaffenszeit so zahlreich empfangen durfte.
„I am Collage“ – visual philosophy of marginal beauty and pain, #ukrwarbody
„I am Collage“ – diese Selbstbeschreibung der ukrainischen Künstlerin Elis Prostotak spricht Bände. Die visuelle Philosophin arbeitet mit Schmerz und seiner Wahrnehmung im Körper als etwas Bedrohliches wie auch Schönes. In dieser Schwebe sprechen wir mit Elis über marginale Schönheit, das Wiederfinden von Strukturen in Körpern und Natur und stellen fest, dass wir niemals nur Opfer der Geschichte, sondern immer auch Akteure der Veränderung sein können.
Besonders freuen wir uns auch, dass die rheinland-pfälzische Kulturministerin Katharina Binz zum Abschluss dieser dreiteiligen Miniserie bereit war, mit uns ein Interview zum Kultursommer zu führen.