IGL-Newsletter Mai 2021

Liebe Mitglieder, Freund*innen und Förder*innen des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.,

mit diesem Mai-Newsletter verweisen wir noch auf einige Termine als Online-Veranstaltung, gleichzeitig geben wir schon einen Ausblick auf die hoffentlich in Präsenz stattfindenden Tagungen im Herbst. Darüber hinaus erfahren Sie von weiteren Projekten, in die das Institut direkt oder indirekt eingebunden ist.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen das IGL-Team 

 

Hambacher Fest 2021

Die Stiftung Hambacher Schloss feiert am 27. Mai den 189. Jahrestag des Hambacher Festes mit einer Abendveranstaltung. IGL-Mitarbeiterin Sarah Traub wird zu diesem Anlass im Festsaal des Schlosses bedeutende politische Reden vorstellen, die seit 1832 auf dem Hambacher Schloss gehalten wurden. Am Beispiel einzelner Reden wird sie den Wandel der Hambach-Erinnerung im historischen Zeitverlauf aufzeigen. Ergänzend lässt die Schauspielerin Leni Bohrmann eindrückliche Zitate aus den historischen Reden lebendig werden.  

Mit dieser Veranstaltung können Sie bereits einen ersten Einblick gewinnen in die Publikation „Hoher Besuch und starke Worte – Zwei Jahrhunderte politischer Reden auf dem Hambacher Schloss“, die im November in der Reihe „Mainzer Beiträge zur Demokratiegeschichte“ des IGL erscheinen wird. 

Die Abendveranstaltung am 27. Mai kann ab 19 Uhr im Livestream verfolgt werden. Den Link zum Stream sowie weitere Informationen finden Sie hier

 

Digitaltag 2021: Wie erforsche ich Dialekte?

Was unterscheidet die Standardsprache von den Dialekten? Warum gibt es sprachliche Vielfalt? Sterben die Dialekte aus? Und wie untersucht man eigentlich Sprache? Im Rahmen des Digitaltags am 18. Juni 2021 bietet das IGL ein Online-Seminar zum Thema Sprachforschung an. Eine Live-Spracherhebung – machen Sie mit! [Mehr]

 

Jubiläumstagung 60 Jahre IGL

Das IGL feiert sein 60. Bestehen mit einer Tagung. Coronabedingt musste die Jubiläumstagung im vergangenen Jahr ausfallen und so wird diese nun am 16. und 17. September 2021 in der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur nachgeholt. Unter dem Titel „Landesgeschichte, Digital Humanities und Public History“ widmet sich das IGL basierend auf der Institutsarbeit bei dieser Tagung einem wichtigen zukunftsweisenden Thema. [Mehr]

 

Vom Kurfürstlichen Schloss zur „Gut Stubb“

Die Tagung „Kurfürst und Bürgerschaft. Transformationen des Mainzer Schlosses“ beleuchtet am 29. und 30. Oktober 2021 die bürgerliche Geschichte des Kurfürstlichen Schlosses.

Über mehrere Jahrhunderte war das Mainzer Schloss Herrschersitz der Kurfürsten und Erzbischöfe, bis 1792/93 mit dem im kurfürstlichen Akademiesaal tagenden Jakobinerclub eine neue Transformationsphase des Mainzer Schlosses begann, die über zweihundert Jahre umfasst und bisher wenig im Zentrum des Interesses stand.

 

Auf der vom IGL in Kooperation mit dem Mainzer Altertumsverein und der Stadt Mainz ausgerichteten Tagung soll die Nutzung von Areal und Gebäuden als Zollmagazin, Lazarett und Kaserne sowie die vielfältigen Verwendungen durch bürgerliche Gesellschaften stärker in den Fokus rücken. Bei der bevorstehenden Sanierung des Gebäudes soll dieser Aspekt angemessen berücksichtigt werden. [Mehr]

 

Open Petition zum Erhalt der Steinhalle

Fünf Jahre lang war der rheinland-pfälzische Landtag Gast in der Steinhalle des Landesmuseums in Mainz. Nun ist das eigentliche Landtagsgebäude fast fertig saniert, und die Parlamentarier ziehen demnächst um.

Doch Landtagspräsident Hendrik Hering will die Steinhalle nun einer anderen Nutzung zuführen und hier mit der Interims-Plenarbestuhlung ein „Demokratielabor“ als Ort der Demokratiebildung und -vermittlung einrichten. Gegen diese dauerhafte Umwidmung der Steinhalle durch den Landtag protestieren Historiker*innen und Archäolog*innen mit einer Open Petition, denn die Steinhalle beherbergte vor dem Einzug des Landtags eine der wichtigsten Sammlungen aus der Antike nördlich der Alpen. Sie fordern, die Steinhalle als museale Präsentationsfläche des Landesmuseums zu erhalten. Zudem schaffe man mit der Einrichtung eines Demokratielabors eine Konkurrenz zu dem 2018 eingerichteten „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz“ unter dem Vorsitz des Historikers Hans Berkessel in unmittelbarer Nähe zum Landtag.

Die Petition läuft noch bis Ende Juni 2021. [Mehr]

 

Das Wunder von Mainz

Die Johannes Gutenberg-Universität feiert ihr 75 jähriges Bestehen mit einer Ausstellung in der Schule des Sehens auf dem Uni-Campus.

Das ambitionierte Projekt der Einrichtung einer Universität unmittelbar nach Kriegsende wurde schon von Zeitgenossen als „Wunder von Mainz“ wahrgenommen. Erzählt wird in der Ausstellung nicht nur die Gründung der JGU 1946 in deutsch-französischer Kooperation in der ehemaligen Flak-Kaserne. Auch gesellschaftliche Themen wie beispielsweise die Rolle der Frauen, die Aufarbeitung des Nationalsozialismus oder das Leben der ersten Studierenden werden beleuchtet.

Die Ausstellung ist wegen der aktuellen Rahmenbedingungen momentan vom 3. Mai bis zum 7. Juni 2021 nur von außen zu sehen. Ergänzend dazu ist der  Katalog „75 Jahre Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Universität in der demokratischen Gesellschaft“ erschienen. [Mehr]  

 

Der blinde Fleck

Das IGL erhält als eine von neun Kultureinrichtungen in Rheinland-Pfalz eine Projektförderung für das digitale Kulturprojekt „Der blinde Fleck. Amerikanerkinder des Ersten Weltkrieges und ihre deutschen Nachfahren“.

Über 20 Nachfahren aus der Enkelgeneration dieser Soldaten haben sich auf der Suche nach ihrem bislang unbekannten amerikanischen Großvater mit dem IGL in Verbindung gesetzt. Manchen deutschen Familien an Mosel, Rhein und im Westerwald sowie Familien in den USA ist bis heute nicht bekannt, dass sie aufgrund der Besetzung nach dem Ersten Weltkrieg miteinander verwandt sind.

Manche Nachkommen aus der Enkelgeneration konnten vor kurzem dank einer DNA-Analyse und historischen Recherchen ihre amerikanischen Verwandten ermitteln und Kontakt zu ihnen aufnehmen. In dem Projekt werden Interviews mit deutschen Nachfahren amerikanischer Besatzungssoldaten des Ersten Weltkrieges gefilmt und beim IGL digital zur Verfügung gestellt.

 

Kooperation mit LBZ

Das Landesbibliothekszentrum Koblenz (LBZ) erweitert sein digitales Angebot und nimmt die mehr als 600 Aufsätze von regionalgeschichte.net in die Rheinland-Pfälzische Bibliographie (RPB) auf.

Damit werden unsere Aufsätze zukünftig noch leichter zugänglich. Dank gemeinsamer technischer Standards finden sich daher mittlerweile automatisierte Verlinkungen auf die Angebote des jeweils anderen. Die Aufnahme unserer online publizierten Aufsätze in die Rheinland-Pfälzische Bibliographie stellt einen weiteren wichtigen Schritt unserer jahrelangen Zusammenarbeit dar. 

 

Maßnahmen gegen rechts

Die Stiftung Hambacher Schloss hat am 10. Mai 2021 ein Maßnahmenpaket verabschiedet, das darauf abzielt, den Demokratie-Ort Hambacher Schloss zu stärken und der politisch motivierten Vereinnahmung des Hambacher Festes von 1832 zu widersprechen.

Das Hambacher Schloss war in der Vergangenheit mehrfach Ort rechtspopulistischer Veranstaltungen, die unter der anmaßenden und irreführenden Bezeichnung Neues Hambacher Fest das Erbe des Hambacher Festes für sich zu reklamieren versuchten. Diesem Vorgehen tritt die Stiftung  mit ihrem Maßnahmenpaket entschieden entgegen. [Mehr]

 

Wirtschaftsgeschichte

Unsere Themenseite zur Wirtschaftsgeschichte Rheinland-Pfalz ist nun dauerhaft auf der Seite der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (GUG) vertreten.

Damit werden unsere Aufsätze und Einträge zu rheinland-pfälzischen Unternehmen noch leichter abrufbar, denn die GUG mit Sitz in Frankfurt am Main ist eine international anerkannte wissenschaftliche Einrichtung zur Förderung der unternehmenshistorischen Forschung. 

 

Wer weiß was? – Fotos aus den 1950er und 1960er Jahren

Viele der Bilder aus dem Familienbesitz des Fotografen Rudi Klos sind nicht eindeutig einem Ort oder einem bestimmten Zeitraum zuzuordnen. Einige Fotos davon stammen aus den 1950er und 1960er Jahren in Mainz und Rheinhessen.

Vor diesem Hintergrund benötigen wir Ihre Unterstützung! Auf unserer Homepage werden von Zeit zu Zeit verschiedene Fotografien von Rudi Klos gezeigt, zu denen keine Informationen vorliegen. Eventuell erinnern Sie sich ja noch an sie, denn sie wurden teilweise in Zeitungen abgebildet. Oder die Personen und Orte auf den Bildern sind Ihnen bekannt? Über weitere Hinweise unter diesem Kontaktformular freuen wir uns.

 

Neues aus den Themenportalen

Simultankirchen in Rheinhessen: Wolfgang Höpp untersucht die rheinhessischen Simultankirchen aus dem Zeitraum zwischen 1721 und 1978. Ehemals rein katholische Gotteshäuser wurden infolge der Reformation in zahlreichen Gemeinden gleichzeitig von Katholiken und Lutheranern genutzt. In Gensingen kam es sogar vorübergehend mit den Reformierten zu einer Nutzung von drei Konfessionen (Trimultaneum). Von den einst über vierzig Simultankirchen in Rheinhessen existieren bis heute noch acht funktionstüchtige Simultaneen.

 

Auf unserer Themenseite zur Wirtschaftsgeschichte Rheinland-Pfalz können Sie an drei verschiedenen Rundgängen teilnehmen: Zum einen an „Unternehmensgeschichten vom Mittelrhein“ oder an  „Unternehmensgeschichten aus dem  Westerwald“ sowie in Mainz-Bretzenheim an einer Tour durch das „Ziegelmuseum in der Alten Ziegelei Roßbach“

 

Römisches Mainz entdecken

Fast 500 Jahre lang gehörte Mainz zum römischen Reich und legt mit seinen monumentalen Steinbauten ein einzigartiges Zeugnis ab. Heute sind noch Reste vom Drususstein, vom Bühnentheater, vom römischen Aquädukt oder der Gräberstraße in Mainz-Weisenau zu sehen.

Die Autoren André Brauch und Rudolf Büllesbach rekonstruieren in ihrem Band „Römisches Mainz entdecken“ diese historischen Orte.