Neues aus der Friedensakademie 3/2022

 

der Krieg in der Ukraine beherrscht die Schlagzeilen und beschäftigt auch uns in Veranstaltungen, zu denen wir Sie weiter unten herzlich einladen. Der vor kurzem erschienene Konfliktbarometer 2021 des Heidelberger Instituts für Internationale Konfliktforschung (HIIK) spricht allerdings von noch weiteren 20 Kriegen und insgesamt 355 Konflikten weltweit, die die Friedens- und Konfliktforschung nicht außer Acht lassen darf. Einige davon finden Erwähnung auf unserem Friedensakademie-Blog. Schauen Sie gerne mal rein! Und wenn Ihnen gerade nach Hören statt Lesen zumute ist, hören Sie gerne in unsere neueste Podcast-Folge rein, in der es um die aktuelle Situation im Sudan geht – eines der ärmsten und konfliktgeplagtesten Länder Afrikas.

Herzliche Grüße
Ihr Team der Friedensakademie Rheinland-Pfalz

 

Aktuelles aus der Friedensakademie

Universitätspreis für digital unterstützte Lehre

Die Friedensakademie gratuliert Janpeter Schilling zur Auszeichnung mit dem Lehrpreis für digital unterstützte Lehre für seine Online-Exkursion „Hamburg – Stadt im Wandel, Stadt der Gegensätze“.

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Krieg in der Ukraine – Stellungnahme der Friedensakademie Rheinland-Pfalz

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Call for Contributions: „Wege zum Frieden im Ukraine-Krieg”

Der Angriff des Putin-Regimes in der Ukraine fordert die Friedensarbeit und -forschung zur Solidarität mit den Betroffenen (jedweder Art) auf. Mit dem Call for Contribution „Wege zum Frieden im Ukraine-Krieg“ stößt der Blog der Friedensakademie einen selbstkritischen und offenen Prozess an und behandelt zentrale Fragen, die sich aus dem Angriffskrieg ergeben.

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Ressourcenkonflikte: Die Schattenseiten der Windkraft

Wenn Rohstoffe ausgehen, kann es zu Konflikten kommen. Doch auch bei unendlichen Ressourcen wie Sonne und Wind ist das Konfliktpotenzial hoch. Janpeter Schilling beschäftigt sich mit Ressourcenkonflikten in Deutschland und Kenia und wie man diese Konflikte lösen kann. Die Auswirkungen unterscheiden sich erheblich.

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Anstehende Veranstaltungen

Online-Podiumsdiskussion: Krieg in der Ukraine – Was tun für den Frieden?
28.04.2022, 18:00 Uhr, Online

Der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine schockiert und erfordert eine entschlossene Reaktion von Staaten und der Zivilgesellschaft. Doch was der beste Weg ist, um Frieden zu schaffen, ist umstritten. Wie wirkt die „Zeitenwende“ mit militärischer Aufrüstung und Waffenlieferungen in ein Konfliktgebiet, wie funktionieren die harten wirtschaftlichen Sanktionen? Wie könnten zivile Mittel besser genutzt werden, wie die Demonstration von Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung oder humanitäre Hilfe? Was ist also zu tun für den Frieden in der Ukraine?

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Fachtagung: Wie geht Frieden? – Zusammenhänge zwischen Frieden, Sicherheit und Entwicklung
05.-07.05.2022, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Entwicklungspolitik ist Friedenspolitik und ohne nachhaltigen Frieden bleiben Entwicklungsanstrengungen wirkungslos. Die Fachtagung „Wie geht Frieden?“ stellt verschiedene Friedensprozesse und -konzepte vor und geht auf Faktoren ein, die zum Gelingen beitragen. Unter den Referent*innen befinden sich auch bekannte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Politik, unter anderem Prof. Dr. Lothar Brock (Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung) und Agnieszka Brugger (Mitglied des deutschen Bundestags). Dr. Charlotte Dany bringt ihre Expertise zu humanitärer Hilfe im Kontext der Verbindung von Frieden, Sicherheit und Entwicklung ein. Darüber hinaus gibt sie in einem Workshop Impulse für zivilgesellschaftliches Engagement.

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Sterben für Deutschland? – Beteiligung an Militäreinsätzen: Landauer Akademiegespräche 2021/ 2022 „Auf Leben und Tod-Extremfälle der Politik“
12.05.2022, 19:00 Uhr, Altes Kaufhaus Landau

Im Rahmen der Landauer Akademiegespräche 2021/2022 „Auf Leben und Tod-Extremfälle der Politik“ widmet sich Charlotte Dany gemeinsam mit Jan Kuebart moralischen und politischen Fragen internationaler Militäreinsätze und diskutiert die Rolle ziviler Konfliktbearbeitung.

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Vortrag von Thomas Wagner: Grenzen des demokratischen Diskurses? Mit Rechten reden und streiten
01.06.2022, 19:00 Uhr, Kloster Neustadt

Der Aufstieg des Rechtspopulismus fordert die demokratische Streitkultur heraus. Insbesondere der Umgang mit rechtspopulistischen Personen und Meinungen fällt in der Demokratie schwer. Denn mit den Erfolgen rechtspopulistischer Parteien werden auch rechtsradikale, rassistische oder demokratiefeindliche Positionen zunehmend offen geäußert.

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Friedensakademie Rheinland-Pfalz

Zehn Jahre Istanbul Konvention – wohin geht es für die Türkei?

Von Freya Scharrelmann, University von Groningen

Es ist kein Zufall, dass die Konvention nach der türkischen Stadt Istanbul benannt ist. Die Türkei hat die Konvention des Europarates als erstes Land im Mai 2011 unterschrieben. Die Konvention ist maßgebend für die Prävention und Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen. Sie basiert auf vier Säulen; Prävention, Schutz, Verfolgung und koordinierte Gesetzgebung.

Als die Konvention 2011 unterschrieben wurde, erhoben sich Hoffnungen, dass sich die Situation für Frauen in der Türkei ändern würde. Geschlechterbasierte Gewalt ist eines der größten Probleme mit denen Frauen in der Türkei zu kämpfen haben. In den letzten Jahren ist die Zahl der Frauen, die von Familienmitgliedern, Partnern und Ex-Partnern getötet wurden, dramatisch angestiegen. Alleine im Jahre 2020, sind 409 Frauen getötet wurden; im ersten Halbjahr 2021 waren es 180, die Zahlen steigen Tag für Tag an. Auf der anderen Seite spiegeln die Zahlen nicht die ganze Realität wider; verdächtige Morde und angebliche Selbstmorde werden nicht gezählt.

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Klimagerechtigkeit – Eine menschenrechts-basierte Antwort auf den Klimawandel

Von Rebecca Froese, Friedensakademie Rheinland-Pfalz, Universität Koblenz-Landau

„Nach mir die Sintflut“, so könnte man im globalen Norden unseren Umgang mit dem Klimawandel wohl ganz gut in einem Satz zusammenfassen. Auch wenn schon 1992 in der UN Klimarahmenkonvention (UNFCCC) festgehalten wurde, dass das gefährliche anthropogene, also menschengemachte Stören des Klimasystems zu verhindern ist, ist in den darauffolgenden 23 Jahren nicht sonderlich viel passiert. Im Paris-Abkommen von 2015 bekräftigten die Staaten noch einmal ihren Willen, die globale Erderwärmung auf 2°C, und möglichst 1,5°C zu beschränken und ab 2020 ihre nationalen Klimaziele alle fünf Jahre ambitionierter zu gestalten. Doch heute, 7 Jahre später, zeigt sich, dass Deutschland und auch viele andere Staaten ihre eigenen Klimaziele nicht erreichen. An vielen Stellen regen sich schon seit langer Zeit Forderungen nach einem entschlossenen politischen Willen zum Wandel. Das Anliegen: Der Klimawandel kann nicht nur als eine Umweltherausforderung gesehen werden, sondern sollte vor allem auch als ein politisches und ethisches Problem betrachtet werden. Das Klima ist ein Allgemeingut. Jeder Mensch hat die gleichen Rechte an der Nutzung der Atmosphäre. Jedoch haben seit Beginn der Industrialisierung vor allem die Industrieländer von diesem Nutzen Gebrauch machen können und deutlich mehr Treibhausgase verursacht als ihnen zugestanden hätte. Der Wohlstand unserer heutigen industrialisierten Gesellschaften baut auf diesen Emissionen auf. Im Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels fordert die UN-Klimarahmenkonvention daher auch, dass Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung „auf der Grundlage der Gerechtigkeit und entsprechend ihren gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten“ begründet sein sollen.

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Der Podcast der Friedensakademie

Jeden letzten Freitag im Monat auf allen bekannten Podcatchern

Militär vs. Zivilgesellschaft – Der Sudan, ein Land in Transformation

Der Sudan ist eines der ärmsten Länder Afrikas. Sowohl innere als auch grenzüberschreitende Konflikte führen zu sozialen Spannungen und politischer Instabilität. Dem Staat fehlen die Ressourcen, um elementare Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung sowie Sanitäreinrichtungen ausreichend zur Verfügung zu stellen, ebenso sind Nahrungsmittel knapp. Durch Russland´s Krieg in der Ukraine ist es zum Einbruch der Getreideimporte in das Land gekommen. Dies heizt zusätzlich Proteste gegen die sich verschlechternde Wirtschaftslage und fehlende Bereitstellung von Nahrungsmitteln an. Bei Protesten Mitte März ist es erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und Polizei gekommen. 187 Menschen sind dabei verletzt worden. Aber diese Proteste sind kein Einzelfall, seit Jahresbeginn ist es fast täglich zu Protesten gegen die regierende Militärjunta gekommen. Das Militär hatte am 25. Oktober geputscht und den paritätisch geführten, zivilmilitärischen Rat aufgelöst, der eine Übergangsregierung gebildet hatte. Dieser war nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Bashir eingesetzt worden und sollte eine für 2023 geplante Wahl vorbereiten. Doch wieso kam es zu dem Putsch? Welche Reaktionen lösen die Proteste und der Putsch auf internationaler Seite aus? Sind die geplanten Wahlen 2023 realisierbar? Über diese und weitere Fragen sprechen wir heute mit Dr. Gerrit Kurtz von der Stiftung Wissenschaft und Politik.

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