Wir trauern um Kurt Edler

11. Januar 2022

 

10. April 1950 – 19. Dezember 2021

Zeit seines Lebens war Kurt Edler ein wacher, tätiger und streitbarer Mensch, der sich mit allen seinen Fähigkeiten und vielfältigen Interessen für die Demokratie als plurale Gesellschaftsform und als wichtigste Grundlage für kontroversen, aber konstruktiven Austausch einsetzte. Insbesondere lagen ihm junge Menschen und ihre Sicht auf ein demokratisches Miteinander am Herzen. Und mit jungen Menschen kannte er sich aus – von 1977 bis 2004 war er als Lehrer an Hamburger Schulen tätig, daran anschließend arbeitete er als Referatsleiter im Bereich „Gewaltprävention, Demokratie und übergreifende gesellschaftliche Aufgaben“ beim Hamburger Institut für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Auch das politische Handwerkszeug hatte er als Gründungsmitglied der Alternativen Liste sowie der Grün-Alternativen Liste Hamburg, der Vorläuferpartei von Bündnis 90/Die Grünen, in deren Landesvorstand er später tätig war, gründlich erlernt. Gerade wegen seines Engagements war ihm stets der politische Austausch über Parteigrenzen hinweg wichtig, ebenso der Dialog über die Grenzen der Religionen. Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Islam lag ihm besonders am Herzen, wovon nicht nur sein 2015 erschienenes Buch „Islamismus als pädagogische Herausforderung“, sondern auch viele Vorträge, Podiumsgespräche, aber auch weitere Wortmeldungen zu diesem Thema zeugen, bei dem er eine durchaus umstrittene und streitbare Positionen einnahm. Mit seinen Publikationen ebenso wie mit seinem Einsatz für die Demokratiepädagogik als langjähriger Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik und als von der Kultusministerkonferenz beauftragter Länderkoordinator im Programm „Education for Democratic Citizenship and Human Rights“ beim Council of Europe sowie als Gründungsmitherausgeber und Beiratsmitglied im „Jahrbuch für Demokratiepädagogik“ war er in den Debatten um demokratische Schule und eine demokratische Pädagogik stets präsent. Für den Wettbewerb „Demokratisch Handeln“ war er in der Jury tätig und bei vielen der programmbegleitenden wissenschaftlichen Fachtagungen zwischen 2002 und 2015 als Impulsgeber, Diskutant und Mitgestalter gefragt. In besonderer Weise hat er sich für den „Merkmalskatalog demokratiepädagogischer Schulen“, zusammen der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik und mit dem Förderverein Demokratisch Handeln e.V. – zuletzt im vereinseigenen Verlag in Jena erschienen – stark gemacht. Mit Kurt Edler verliert die Demokratiebildung einen engagierten und unersetzlichen Streiter, sein Vermächtnis aber wird noch lange lebendig bleiben.

 

Den Nachruf finden Sie hier:

 

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